Liebe Junglandwirtinnen, liebe Junglandwirte!
Wie ihr wisst, hat sich im letzten Jahr sehr viel bei mir getan. Seit April ist Helena bei uns und belebt unsere Familie und unser Weingut. Mit dem Mutter-Werden kamen bei mir viele „Erwachsenenthemen“ auf, die nicht besonders sexy, aber sehr wichtig sind.
Altersarmut ist ein Frauenthema - auch in der Landwirtschaft

„Altersarmut ist weiblich“ - diesen Slogan liest man immer wieder und mir wurde im letzten Jahr bewusst, wie viel an dem Satz dran ist. In der Generation meiner Großmütter war es häufig, dass Töchter von landwirtschaftlichen Betrieben nach der Schule noch Erfahrungen in der Hauswirtschaft sammelten und dann heirateten. Man ging selbstverständlich davon aus, dass der Mann für Einkommen sorgt und auch im Ruhestand die Frau komplett davon versorgt wird.
Heute machen Frauen top Aus- und Fortbildungen und steigen ins Arbeitsleben ein. Egal ob nachher im Angestelltenverhältnis oder in der Selbstständigkeit, wir Frauen sorgen selbst für uns und sind unabhängig! Allein wenn es an die Familienplanung geht, hat die Natur das letzte Wort: Frauen bekommen die Kinder.
Versorgung der Kinder ist meist Frauensache auf dem Bauernhof
Verlaufen Schwangerschaft und Wochenbett gut, sind es gesetzlich sechs Wochen vor und acht Wochen nach Geburt, die man sich in Mutterschutz befindet. Angestellte müssen in dieser Zeit nicht arbeiten, selbstständige Landwirtinnen bekommen meist einen Betriebshelfer. Nach den acht Wochen ist ein Baby da, das versorgt werden will. Oft, ganz oft ist es dann die Frau, die die Arbeit zurückstellt und sich um das Kind kümmert. Wenn das Baby gestillt wird, ist es eh praktischer, wenn die Frau beim Kind ist.
Ganz verschiedene Varianten haben doch oft die gleiche Konsequenz: Frauen verdienen in den ersten Lebensjahren der Kinder deutlich weniger als ohne Kinder. Es gibt Elterngeld, aber je nach vorherigem Einkommen ist der Höchstsatz von 1800 Euro/Monat auch ein Einschnitt. Das Geld, das in dieser Zeit dann auf dem Konto landet, ist die eine Seite. Betrachtet werden muss aber auch die Entwicklung der Rentenansprüche.
Geringere Rentenansprüche für Landwirtinnen
Wer sich Kindererziehungszeiten bei der Gesetzlichen Rentenversicherung anrechnen lässt, bekommt dort zwar Beitragspunkte gutgeschrieben. Doch wie würden sich die Rentenansprüche entwickeln, würde Frau keine Kinder bekommen bzw. ganz normal weiter arbeiten und im Job aufsteigen? Dazu kommt noch der Aspekt der privaten Vorsorge. Wer monatlich z. B. einen ETF-Sparplan bespart, überlegt sich vielleicht in Elternzeit auch, ob das Geld dafür eher im momentanen Alltag benötigt wird.
All diese Überlegungen betrachte ich für die Frau allein. Man liest aktuell oft, dass Männer für ihre Ehefrauen privat vorsorgen sollen, wenn wegen gemeinsamer Kinder die Frau weniger Geld zur Verfügung hat. Doch wie sieht das in der Realität aus?
Landwirtinnen, agrarfrauen, Landfrauen: kümmert euch um eure Rente!
Egal wie man es dreht und wendet: Frauen MÜSSEN sich heute selbst mit ihren Finanzen und ihrer Altersvorsorge beschäftigten. „Bis dass der Tod uns scheidet“ ist zwar romantisch, doch was passiert wirklich im Fall einer Trennung? Liebe Frauen, nehmt euch diesem Thema an! Setzt euch in Ruhe hin, stellt Fragen, bis ihr es genau versteht, und macht euren Plan für euer Alter. Mir selbst gibt es viel Sicherheit, dass ich weiß, wie es um meine Altersvorsorge steht und ich mit verschiedenen Bausteinen hier selbst vorsorge. Wie ich da rangegangen bin, erfahrt ihr in meinem Blog nächste Woche
Eure Mara!
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