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Dorf und Familie

Rindermast mit Heu und Stroh, Dioxin im Biofutter und Verbot von Anbindeställen

am Samstag, 15.05.2010 - 09:10 (Jetzt kommentieren)

Werden Anbindeställe demnächst verboten? Funktioniert Rindermast auch ohne Mais? Diese Fragen und weitere aktuelle Themen wie der Dioxinskandal wurden letzte Woche diskutiert.

Rindermast mit Kraftfutter und Stroh/Heu

"Im Bauernblatt Nr. 18/2010 wird eine zweiseitige Vorstellung eines eher ungewöhnlichen Mastverfahrens für Rinder in Deutschland vorgestellt: Die Mast ausschließlich mit Kraftfutter Und Heu/Stroh. Hat jemand Erfahrungen damit?" Mit dieser Frage wendet sich Buscheruman an die gemeinde und ergänzt noch: "Im Bericht heißt es, die Rinder werden mit Kraftfutter und Heu adlibitum gefüttert und würden keinerlei Pansenprobleme entwickeln. Funktioniert das?" Rottalboy meint dazu: "Von der Verdauung her geht das einwandfrei, ob da allerdings die gleichen Zunahmen wie bei der konventionellen Mast mit Mais drin sind, kann ich dir nicht beantworten." DWEWT antwortet darauf: "Einen Versuch zu einem solchen Mastverfahren hat es vor einigen Jahren schon einmal in NRW gegeben. Hintergrund war eine Mastalternative zu finden für den Fall, dass Mais als Hauptbestandteil einer Mastration für die Rindfleischerzeugung ausfällt. Dies muss vor dem Hintergrund der damals angenommenen Preissteigerung, wegen der Nachfrage nach Silomais durch die BGAs, betrachtet werden. Unter den sich jetzt darstellenden Preisrelationen, ist dieses Mastverfahren ökonomisch unsinnig, da das einzusetzende Mastfutter zu teuer ist. Also, weiter mit Silomais." 

Dioxin in Öko-Futter

Natürlich wurde dieses brisante Thema letzte Woche auch stark diskutiert. Zwei Aspekte wurden hier besonders hervorgehoben. Karlo fragt zum einen: "Wie kommt Dioxin ins Futter?" Zu dem Thema, dass das belastete Futter aus der Ukraine stammt fragt Echinacea83: "Was hat das überhaupt noch mit Bio zu tun, wenn man das Futter von weiß Gott wo her karrt?" Für Belarus550 ist die Sache klar: "EU - Bio.....!" Dem entsprechend reagierte auch luckylou: "Das EU- Biosiegel ist ein Tritt in den Ar... aller Biobauern mit Verbandszugehörigkeit. Schlecht kontrolliert, weniger Auflagen und Vorschriften und Dumpingpreise." Auch Biker671 macht seinem Ärger Luft: "Man sollte einfach bei Bio auf einen Verband zählen, das EU-Bio ist doch mehr oder weniger ein Pseudonym. Entweder ich mach den ganzen Betrieb bio oder nicht. Bei EU-Bio kann man die Betriebsflächen aufteilen in konv. und bio., bei den Verbänden muss der komplette ldw. Betrieb umgestellt werden. Dann noch dazu die globalen Futtermitteltransporte, man soll die eigenen Ressourcen nutzen und sich nicht wieder von Importen abhängig machen. Jeder müsste eigentlich wissen, dass man der Qualität aus der Ukraine nicht unbedenklich vertrauen soll."

Anbindeställe bald verboten ? 

Die Frage von CaseIhPower "Habe gehört, dass bald Anbindeställe verboten werden sollen?" löste eine kontroverse Diskussion über die Tiergerechtheit der Anbindehaltung aus. Notill dazu: "Halsrahmen wären ja in Ordnung, aber eingewachsene Ketten und solche Sachen, das find ich übel. Das sind zum Teil noch Ställe, wo noch mit der Gabel das Futter zwischen den Kühen nach vorne getragen werden muß. Das wäre auch im Interesse des Landwirtes selber, das so was verboten wird, ist gefährlich und unrentabel!" Darauf entgegnet Christine: "Viele Betriebe würden gern einen Laufstall bauen, können dies aber bei den derzeitigen Milchpreisen nicht realisieren. Ein Verbot der Anbindeställe geht nur auf Kosten der kleinen Betriebe!! Außerdem kenne ich auch Laufstallbetriebe wo die Tiere alles andere als "tiergerecht" gehalten werden, ich glaube nicht, dass man "tiergerecht" oder nicht daran festmachen kann ob die Tiere in einem Laufstall oder in einem Anbindestall gehalten werden."

Lohnt sich der Kauf von Zahlungsansprüchen noch?

Diese Frage brennt zuckerruebe auf den Nägeln und sie fragt weiterhin: "Wie hilfsbereit sind eure Ansprechpartner bei den Bauernverbänden zu dem Thema ZA?" HJ72 antwortet: "Das ist so eine Sache. Eigentlich wären die als Entkoppelung der Prämien von Produktion und Produktionsrichtung gedacht. Geworden ist es ähnlich wie die Milchquote zur Schadenbegrenzung. Das Einzige was sich nicht lohnt, ist vorhandene Flächen nicht mit Zahlungsansprüchen zu belegen. Wenn jetzt ein Zahlungsanpruch sogar den doppelten Wert kostet. Beispiel: 500 Euro, dann kostet er im Einkauf 1000 Euro und ein Zielwert bis 2013 von 300 Euro festgelegt ist, müsste dieser Zahlungsanspruch nach meiner Hochrechnung bis 2013 1580 Euro einbringen."  Notill gibt noch den Tipp: "Im landwirtschaftlichen Wochenblatt sind immer Anzeigen von Händlern, falls du in deiner Gegend keinen kennst der welche abgeben will... oder umgekehrt. Beachte: Zahlungsansprüche sind nicht zwischen Bundesländern übertragbar!"
 

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