„Invicta“ – „unbesiegt“ ist Teil ihres wissenschaftlichen Namens. Und das ist Programm. Die Rote Feuerameise (Solenopsis invicta) breitet sich weltweit aus und nun ist sie auf Sizilien. Nahe der Stadt Syrakus sind jetzt auf einer fünf Hektar großen Fläche 88 Nester mit teils mehreren tausend Ameisen nachgewiesen worden. Anwohnern war das aggressive Tierchen schon 2019 aufgefallen.
Angriffe der Feuerameisen sind sehr schmerzhaft
Die Rote Feuerameise stammt eigentlich aus Südamerika. Doch im Zuge des weltweiten Handels ist sie mittlerweile auch in Nordamerika, Asien und Australien heimisch. Sie gilt als gefährliche, wenn nicht die gefährlichste, invasive Art. Das hängt mit ihrem Erfolgsrezept zusammen. Zum einen ist da ihr Gift. Sie beißen sich mit ihren Kiefern fest und injizieren den Cocktail dann aus ihrem Hinterleib. Die Folgen sind sehr schmerzhafte Püstelchen. Allergiker sind bereits zu Tode gekommen. Zum anderen ist da ihr Zusammenhalt. Bemerkt eine Ameise einen potenziellen Feind, oder läuft ihr auch nur jemand zufällig über den Weg, greift sie an. Zusammen mit hunderten Artgenossen.
In den USA plündern Feuerameisen Felder und töten selbst Alligatoren
Das bekommen in den USA jährlich Millionen Menschen zu spüren. Dorthin ist die Art bereits in den 1920er Jahren gelangt. Rote Feuerameisen sind bei der Wahl ihrer Beute nicht allzu wählerisch. Das heißt, sie sind zum Teil in Zuckerrohr- oder Baumwollfeldern durchaus gern gesehen, da sie Schadinsekten dezimieren. Auf der anderen Seite überwältigen sie andere Ameisenvölker, töten Nützlinge und sind selbst für große Tiere wie Rinder eine Gefahr. Sie fressen sogar frisch geschlüpfte Alligatoren. Und damit nicht genug: Auch Kulturen wie etwa Zitrusbäume oder Kartoffeln sind vor ihr nicht sicher.
Bekämpfung der Roten Feuerameise ist schwierig
Selbst in der Stadt und im Büro kann einem die Ameise auf die Nerven gehen. Denn sie hat ein Faible für Ampeln und Computer. Ja, generell für alles, was elektrisch ist. Kurzschlüsse sind mitunter die Folge. Die Bekämpfung ist schwierig, denn viele Gifte wirken bei ihr nicht. Die USA geben Milliarden für den Kampf gegen das Insekt aus. Bislang ist es aber nur Neuseeland gelungen, Feuerameisen wieder loszuwerden.
In Europa ist die Rote Feuerameise nicht gänzlich neu
Bereits vor dem Fund auf Sizilien ist die Rote Feuerameise in Europa gesichtet worden. Zum Beispiel in den Niederlanden. Immer wieder kommt sie mit Ladung von Schiffen an Land. Oder eine Königin wird während des Hochzeitfluges mit dem Wind verdriftet. Bislang ist es ihr aber hierzulande zu kalt, damit sie sich etablieren kann. Doch die Befürchtung ist, dass sich das mit dem Klimawandel ändern könnte.
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