Die Verbandsfunktionäre verwiesen unter anderem darauf, dass die Landwirte möglicherweise auf staatliche Fördermittel in Höhe von umgerechnet rund 230 Millionen Euro verzichten müssten, weil es die Regierung versäumt habe, die Europäische Union rechtzeitig darüber zu unterrichten und dies derzeit auch nicht nachzuholen sei, weil es keine funktionsfähige Regierung in Bukarest gebe.
Etwa 90 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe in Rumänien seien aber von staatlichen Subventionen abhängig, zitierte "Bursa" den Präsidenten der Nationalen Föderation der Landwirtschaftsgewerkschaften Agrostar, Stefan Nicolae. Er warnte, dass als Folge der Wirtschaftskrise und aufgrund des mangelnden Engagements der Regierung 70 Prozent der kleinen und mittelgroßen Agrarbetriebe insolvent gehen könnten. Schon in diesem Jahr seien die Betriebsergebnisse unbefriedigend ausgefallen. Zudem sei die Getreideproduktion spürbar gesunken.
Auch der Präsident des rumänischen Bauernverbandes (FNPAR), Viorel Matei, beklagte, "wir haben zurzeit keine Kenntnis der rechtlichen Grundlagen, wie die staatlichen Fördermittel im Jahr 2010 zu vergeben sind". Derweil berichtete die Zeitung Adevarul, dass die 1,2 Millionen Bauernwirtschaften ohnehin nur relativ wenig von den Agrarsubventionen profitierten, denn die Hälfte des Gesamtbetrags gehe an lediglich etwa 11.000 Landwirtschaftsbetriebe, die jeweils mehr als 100 ha bewirtschafteten. (AgE)
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