Russland: Agrarhandel mit EU ist unausgewogen
Moskau - Das russische Landwirtschaftsministerium ist über eine deutliche Unausgewogenheit im Agrarhandel mit der Europäischen Union besorgt. Das hat der stellvertretende Ressortchef, Alexander Petrikow, deutlich gemacht.
Bei einer regionalen Konferenz zur Rolle seines Landes am Welternährungsmarkt wies Petrikow in der vergangenen Woche auf ein Defizit in der Höhe von mehr als 8,5 Milliarden US-Dollar (6,64 Milliarden Euro) hin, das 2009 im bilateralen Agrarhandel eingefahren worden sei.
Der stellvertretende Landwirtschaftsminister kritisierte in diesem Zusammenhang unter anderem EU-Einfuhrkontingente für Getreide. Außerdem seien bislang lediglich acht russische Milch- und Fleischverarbeiter zu Lieferungen ihrer Produkte in die Gemeinschaft berechtigt, während 3.600 europäische Betriebe dieser Branchen über Zulassungen für Exporte nach Russland verfügten.
Kritik: EU-Exportpreise häufig unter Produktionskosten
Das Niveau der staatlichen Unterstützung der Landwirtschaft sei in seinem Land deutlich niedriger, so Petrikow. Im Gegensatz zu Russland würden in der EU außerdem auch die Ausfuhren von Agrar- und Ernährungsgütern bezuschusst. Infolgedessen lägen die EU-Agrarexportpreise oft unter den Produktionskosten. Leider seien immer noch Fisch und Meeresprodukte bei den russischen Agrarausfuhren in die EU dominierend, so Petrikow.
Biodiesel- und Ethanol-Lieferungen denkbar
Dabei könnte das Land demnächst beispielsweise zur Deckung der europäischen Nachfrage nach Biodiesel und Ethanol beitragen. Das Gleiche gelte auch für Ölsaaten und Pflanzenöl, aber auch für viele weitere Produkte. (aiz)
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