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Umwelt

Russland: Massensterben von Bienen

Bienen
am Mittwoch, 09.10.2019 - 09:45 (Jetzt kommentieren)

Russische Imker beklagen dieses Jahr ein massenhaftes Sterben der Honigbienen. Die Gründe sind vielfältig.

Bis Ende Juli sind laut Schätzungen der russischen Regierung mehr als 39.600 Bienenvölker verendet. „Inoffizielle Statistiken gehen von noch höheren Zahlen aus“, sagt Jelena Saltykowa vom Institut für Biochemie und Genetik.

Eine der Ursachen ist die Varroamilbe, die zum Absterben der Brut führt. Russische Imker sehen aber auch die Landwirtschaft als Bedrohung für ihre Tiere. „Es wird erzählt, dass sie in diesem Jahr ein neues Pestizid in sehr hoher Dosis verwendet haben, das alles tötet“, sagte ein Imker aus der Region Rjasan regionalen Medien.

Günstige Import-Spritzmittel sind ein Problem

„Das Problem ist, dass wir keine eigenen Pestizide produzieren“, meint die Biologin Saltykowa. Der Großteil komme aus dem Ausland. „Es gibt hier keine strengen Kontrollen.“ Eingekauft werde dort, wo es günstig sei. Landesweit waren vom Bienensterben nach offiziellen Angaben mehr als 25 Gebiete besonders stark betroffen. "Die südlichen und zentralen Regionen Russlands haben am meisten gelitten, also Gebiete mit intensiver Landwirtschaft", erklärt Saltykowa.

20 Prozent weniger Honig

Experten gehen davon aus, dass die Honigernte diesmal geringer ausgefallen ist. Die Rede ist von bis zu 20 Prozent Einbuße. Landesweit werden laut Statistik jährlich rund 100.000 Tonnen Honig produziert - viel, aber längst nicht die vom weltweit größten Honiglieferanten China produzierte Menge. Einen merklichen Honigmangel im Land befürchtet der russische Imkerverband wegen des Bienensterbens nicht, betont aber: Die Hauptaufgabe der Bienen sei es, Pflanzen zu bestäuben.

Mit Material von dpa

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