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Umwelt

Schädlinge vom Frost unbeeindruckt

am Donnerstag, 16.02.2012 - 10:54 (Jetzt kommentieren)

Nicht nur Nützlinge, auch heimische Schädlinge sind gut an den Frost angepasst. Das zeigt sich gerade jetzt wieder: Trotz der extremen Kälte haben die Insekten überlebt.

Verschiedene Forschungsanstalten haben vergangene Woche darauf hingewiesen, dass heimische Insekten - auch die Schädlinge unter ihnen - gut an den Frost angepasst seien. Die aktuelle Kälteperiode in Europa sei normal, besonders wenn man die Jahrmillionen in Betracht ziehe, während derer sich die Schädlinge an solche Temperaturen anpasst hätten.

Gut an den Frost angepasst

Die meisten Insekten verharrten im Winter in einer Entwicklungsruhe, wobei ihr Stoffwechsel stark reduziert sei und fast zum Erliegen komme. Zudem sei das Insektenblut durch eine Art Frostschutzmittel vor dem Gefrieren geschützt. Den meisten heimischen Arten machten selbst Temperaturen von unter minus zehn Grad nicht viel aus, betonte Agroscope. Darüber hinaus suchten viele Insekten im Winter Verstecke auf, die sie vor extremer Kälte schützten, oder sie überwinterten im Boden.
 
Wetter nach der Winterruhe entscheidend
 
An die normale Wintersterblichkeit passten sie sich zudem mit einer entsprechend hohen Zahl an Nachkommen im nächsten Frühjahr an. Wichtig für die Entwicklung der Population sei dann das Wetter nach der Winterruhe.
 
Weniger Blattläuse zu erwarten
 
Allerdings könnten sich im Frühjahr durchaus Unterschiede zu extrem milden Wintern zeigen, so die Wissenschaftler. So sei beispielsweise nicht mit außergewöhnlich hohen Populationen bei Blattläusen zu rechnen. Zu schaffen mache die Kälte auch den Arten, die mit dem Klimawandel neu eingewandert seien, so etwa die Grüne Zitrusblattlaus oder die Walnuss-Fruchtfliege. Viele solche Einwanderer seien an mildere Bedingungen angepasst und vertrügen längere Frostperioden folglich schlechter als die heimischen Arten.
 
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