Auch wenn der Sommer bei insgesamt warmen Temperaturen, durchschnittlichem Niederschlag und Sonnenschein unauffällig anmutet, war er doch im Detail betrachtet eine Herausforderung für die Landwirte.
Das aktuelle Agrarwetter für ihre Region
Agrarwetter im Juni: Infektionsdruck bei allen Kulturen
Bei sommerlichem Monatsbeginn bestand vielfach die Möglichkeit für einen ersten Heuschnitt, während sich im unbeständigen weiteren Monatsverlauf nur die Chance für einen Silageschnitt anbot. Am heißen Monatsende konnte die Wintergerste schnell abreifen und vereinzelt gedroschen werden.
Bis zur Monatsmitte hatten Kartoffeln und Zuckerrüben verbreitet die Bestände geschlossen – die Wetterbedingungen waren sehr günstig. Durch die zeitweilige Unbeständigkeit stieg der Infektionsdruck für Pilzkrankheiten wie Phytophthora in den Kartoffeln, Peronospora im Wein sowie für Fusarien und Mehltau im Getreide stark an.
Regionale Überschwemmungen, Erosionserscheinungen sorgten für schwere Schäden an den Kulturen. Neben den Winterkulturen brachen Sommergerste und auch Mais örtlich um. Mancherorts erlitt der Blattapparat der Sommerkulturen einen Hagelschaden.
Agrarwetter im Juli: Heuwerbung wird zum Glücksspiel
Insgesamt war der Juli deutlich zu warm, häufig etwas zu trocken und durchschnittlich sonnig. Da die freundlichen und weitgehend trockenen Phasen immer nur wenige Tage andauerten und somit kein klassisches Heuwetter herrschte, war die Heuwerbung mitunter ein Glücksspiel.
Auf Feldern, welche von Starkregen und Wind betroffen waren, brach das Getreide um.
Die generelle Juliwärme ließ Wintergerste, -raps und -weizen reifen. Somit setzte sich die Wintergerstenernte fort, sie konnte nahezu flächendeckend bis zur Monatsmitte abgeschlossen werden. Am Ende der zweiten Monatsdekade wurden dann die ersten Winterrapsbestände gedroschen und in der dritten Dekade die ersten Winterweizenbestände.
Agrarwetter im August: Turboernte im Getreide
Insgesamt ergab sich ein zu warmer, viel zu trockener August mit reichlich Sonnenschein. Die noch ausstehende Ernte von Winterweizen, gebietsweise auch noch Winterraps musste in der ersten Monatshälfte, aufgrund der schauerartigen Niederschläge, immer wieder pausieren.
Vor allem ab Monatsmitte wechselte der Mais verbreitet in das Stadium der Milchreife und die Winterrapsbestellung begann ganz allmählich. Zunächst bestand kaum eine Möglichkeit für einen Heuschnitt, erst in der zweiten Monatshälfte lagen günstigere Trocknungsbedingungen vor.
Besonders die Trockenstresssituation in der letzten Dekade führte zu ungleichmäßigem Auflaufen bereits ausgebrachter Wintersaaten, zu Problemen bei der Kartoffelrodung sowie zur beschleunigten Trockenmassezunahme beim Mais.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
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