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Vorsicht

Spontane Selbstentzündung von Heu führt zu Scheunenbrand

Eine brennende Scheune bei Nacht
am Dienstag, 15.06.2021 - 09:51 (Jetzt kommentieren)

In NRW ist es gestern Abend zu einem Scheunenbrand gekommen. Offenbar haben sich Heuballen selbst entzündet.

Wie die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Goch berichtet, ist am Montagabend in einer Scheune eines Reiterhofs in Goch Nordrhein-Westfalen ein Schwelbrand entstanden. Auslöser war vermutlich die Selbstentzündung von gelagerten Heuballen.

Die Feuerwehr warnt vor dieser Gefahr, die schlagartig zu einem Großbrand führen kann.

160 Heuballen in Scheune gelagert

Die Scheune auf dem Hof ist mehrfach unterteilt, so die Einsatzkräfte. In einem der Abschnitte waren 160 Quadrant-Heuballen gelagert. Genau dort ist auch das Feuer entstanden. Anwohner bemerkten Brandgeruch und eine zunächst noch leichte Rauchentwicklung. Sie informierten schließlich gegen 23 Uhr die Feuerwehr.

Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war zwar kein offener Feuerschein feststellbar, jedoch verbreitete sich dichter Rauch.

Scheune mit Gabelstapler, Radlader und Traktor geräumt

Die Feuerwehr löscht einen Scheunenbrand

Die immer stärker werdende Rauchentwicklung konzentrierte sich auf das gelagerte Heu.

Mit einem Gabelstapler, einem Radlader und einem Traktor wurde die Scheune komplett geräumt. Etwa in der Mitte des Ballenstapels kam dann auch Glut zum Vorschein.

Drei Strahlrohre waren nötig, um das bereits vom Schwelbrand betroffene Heu abzulöschen. Dabei entstand eine ausgeprägte Rauchentwicklung, die Löscharbeiten waren teils nur unter schwerem Atemschutz möglich.

Scheunenbrand: Menschen und Tiere bleiben verschont

Knapp dreieinhalb Stunden dauerte es, bis der betroffene Scheunenteil ausgeräumt und das Heu abgelöscht war. Eine Brandausbreitung auf den Dachstuhl der Scheune oder andere Gebäudeteile konnte verhindert werden. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. In dem betroffenen Gebäudeteil befanden sich keine Stallungen.

Vor Ort waren 40 Einsatzkräfte aus Asperden, Kessel und der Stadtmitte.

Vorsicht vor Heu-Selbstentzündung

Unter bestimmten Umständen kann sich zu Ballen gepresstes und gestapeltes Heu selbst entzünden, erklärt die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Goch. Verantwortlich dafür seien biologische Prozesse im Heu, die zu einer Erwärmung innerhalb der Ballen oder des Stapels führen. Der Prozess bis zu einer möglichen Selbstentzündung könne mehrere Tage dauern.

Hierbei seien Temperaturen im Inneren der Heuballen oder des Stapels von über 200 Grad Celsius möglich. Aufgrund des Luftabschlusses entstehe zunächst kein offenes Feuer, sondern ein Schwelbrand. Mit ausreichend Sauerstoff im weiteren Verlauf könne sich schlagartig ein Großbrand entwickeln.

Mit Material von Freiwillige Feuerwehr der Stadt Goch

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