Gefördert werden sollen mit dem Milchpaket im übrigen Branchenorganisationen, die Erzeuger, Verarbeiter sowie Groß- und Einzelhandel umfassen. Zudem sollen Mitgliedstaaten die Möglichkeit erhalten, für Produkte mit EU-Siegel, so die geschützte geographische Angabe (g.g.A.), die Angebotsmengen zu steuern. Hintergrund dürften recht liberale Vorschriften für g.g.A.-Produkte sein, für die auch Rohstoff aus anderen Regionen dienen kann. Diese Milchprodukte mit EU-Siegel stammen vor allem aus südlichen EU-Ländern. Zur Begründung für das mögliche Mengenmanagement bei solchen Produkten wird in dem Parlamentspapier das Ziel der Marktverbesserung und -stabilisierung angegeben.
Das nun von Agrarpolitikern im Parlament erarbeitete Kompromisspapier zum Milchpaket trägt letztendlich die Handschrift südeuropäischer Länder, wo eine stärkere Vertragspolitik schon üblich ist, beispielsweise in Frankreich. Dort befürwortet die Regierung - anders als in Deutschland - tendenziell eine stärkere Marktregulierung. Auch wenn sich im Europaparlament eine Mehrheit für den nun bekannt gewordenen Vorschlag finden sollte, dürften danach noch schwierige Verhandlungen mit dem Ministerrat anstehen.
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