Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Ernährung und Gesundheit

Auf der Suche nach 50.000 Tonnen Fleisch

am Donnerstag, 11.04.2013 - 08:51 (Jetzt kommentieren)

Offenbar gibt es einen neuen Fleisch-Skandal. Ein niederländischer Händler hat 50.000 Tonnen nicht deklarierte Ware verkauft. Diese ging in mehrere EU-Länder, darunter auch Deutschland.

Die niederländische Lebensmittelbehörde ruft 50.000 Tonnen Fleisch zurück. Ein holländischer Großhändler steht unter Verdacht, nicht deklarierte Ware in Umlauf gebracht zu haben. Das Fleisch soll als Rind deklariert sein, jedoch auch Pferdefleisch enthalten. Die Ware ging in mehrere europäische Länder, darunter auch Deutschland.

370 Betriebe in weiteren EU-Ländern beliefert

Wie die niederländische Kontrollbehörde für Nahrungsmittel informiert, seien die fraglichen 50.000 Tonnen Fleisch nicht deklariert und könnten mit unkontrolliertem Pferdefleisch vermischt sein. Die Sicherheit der Verbraucher könne somit nicht garantiert werden. Momentan gebe es allerdings keine Hinweise auf eine Gefahr.
 
500 Betriebe (davon 130 niederländische Zwischenhändler und 370 aus weiteren EU-Ländern) wurden jetzt dazu aufgefordert, das Fleisch innerhalb der nächsten zwei Wochen aufzuspüren und zurückzurufen. Allerdings geht man davon aus, dass ein Teil der Ware bereits verzehrt ist. Lediglich Fleisch, das zu Tiefkühlkost verarbeitet wurde, könnte noch im Umlauf sein.

Seit 2011 Herkunft der Ware nicht mehr registriert

Die Ermittlungen gegen den niederändischen Großhändler laufen bereits seit Februar. Wie die Staatsanwaltschaft berichtet, habe der Händler Rind- mit Pferdefleisch vermengt und dieses als reines Rindfleisch verkauft. Seit 2011 habe der Händler die Herkunft seiner Ware nicht mehr registriert. Vertrieben wurde das Fleisch von Januar 2011 bis Februar 2013.
 
Die betroffenen Händler in den anderen europäischen Ländern werden derzeit von den nationalen Behörden informiert.
 
Bereits Anfang des Jahres hatte falsch etikettiertes Fleisch für Schlagzeilen gesorgt. Auch damals handelte es sich laut Kennzeichnung um Rindfleisch. Und auch damals wurde stattdessen Pferd untergemischt. Einen kleinen Überblick liefern die folgenden Berichte:
  • EU-Agrarminister beraten über Pferdefleisch-Skandal (26. Februar) ...
  • Pferd statt Rind: Der Proben-Zwischenstand (8. März) ... 
  • Pferde-Lasagne auch in Deutschland (14. Februar) ...

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...