Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Interview

Team Agrar 2030: "Von der Politik erwarten wir nichts mehr."

Carina Dünchem auf ihrem Feld
am Dienstag, 23.11.2021 - 09:07 (Jetzt kommentieren)

Auf Instagram haben sich einige Landwirte als Team Agrar 2030 zusammengeschlossen. Mitglied Carina Dünchem erklärt im Interview, was dahintersteckt.

Was hat es mit dem Team Agrar 2030 auf sich?

Wir sind ein Kreis innovativer Landwirte aus den verschiedensten Regionen Deutschlands, mit den verschiedensten Betriebszweigen und unterschiedlichen Ansichten. Das ist uns wichtig für den Weitblick. Wir blicken gemeinsam in die Zukunft, stellen unsere Betriebe individuell auf und diskutieren offen darüber.

Wie ist euer Zusammenschluss entstanden?

Der Zusammenschluss bestand schon teilweise beim offenen Brief an Julia Klöckner zur Düngeverordnung und dem gemeinsamen Video zum Insektenschutzpaket. Danach sind weitere Landwirte dazu gekommen, um die Sichtweisen zu erweitern.

Wie wichtig ist es dir, dich mit anderen auszutauschen?

Uns und mir persönlich ist der Austausch sehr wichtig und auch, dass man nicht immer einer Meinung sein muss. Unterschiedliche Sichtweisen haben durchaus Vorteile und erweitern den Horizont. So kann man für sich dann an der bestmöglichen Lösung arbeiten. 

Eure neue Instagram-Kampagne heißt "#rettesichwerkann - Jeder für sich & doch gemeinsam". Was wollt ihr damit erreichen?

Es geht weniger um konkrete Ziele einer Kampagne. Wir haben des Öfteren Lösungen erarbeitet und geliefert, die in der Politik gescheitert und offensichtlich nicht gewollt sind. Da wir von der Politik nichts mehr erwarten, sprechen wir gemeinsam über die bestmöglichen Lösungen für unsere Betriebe um positiv nach vorne zu schauen.

Können sich andere Landwirte anschließen? Wenn ja, wie?

Aktuell sind wir mit den unterschiedlichen Betriebszweigen sehr gut aufgestellt. Wir sind in der Gruppe zum Entschluss gekommen, dass zu viele Diskussionsteilnehmer eher schwierig sind.

Dennoch arbeiten wir auch da an einer Lösung. Die Frage ist, ob eine Plattform mit produktiven Diskussionen mit mehr Landwirten möglich ist, ohne, dass es in sinnlosen, lauten, endlosen Diskussionen endet. Eher möchten wir gemeinsam mehr erreichen, zum Beispiel in Form von gemeinsamen Aktionen unter dem Hashtag #rettesichwerkann. Damit ist jeder eingeladen, der sich uns anschließen oder sich einbringen möchte. Da es sich um keine klassische Kampagne handelt, soll der # jeden dazu ermutigen, sich selbst um seine Zukunft zu kümmern und sich eben nicht drauf verlassen, dass andere es für ihn tun.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...