Teil 2: Landwirtschaft in Australien – inmitten von Corona
Agrarheute-Leser Armin Rothmaier verbrachte mehrere Monate auf Farmen in Australien – mitten in der Corona-Krise. Er berichtet uns von seinen Erlebnissen – und der abenteuerliche Heimreise.

Eva Eckinger, agrarheute
am Freitag, 05.06.2020 - 05:00
(Jetzt kommentieren)
©
ah/A. Rothmaier
Die Strohballen wurden dann im Feld gestapelt - perfekt für eine LKW-Ladung sind 64 Ballen. Unter dem Dach der Farm wurden sie nicht zwischengelagert, weil sie um die 4.000 Ballen Stroh pressten und 800 Heuballen das Lager schon halb füllten. Die Erntezeit ist von Dezember bis Januar.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Die Getreidefarmer hier hatten alle einen eigenen Drescher. Nur vereinzelt gab es Betriebe, die ein Lohnunternehmen einstellten.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
„Nachdem ich vorerst mit meiner Arbeit hier fertig war, bin ich nach Gippsland in der Nähe von Sale zu einen Contractor (Lohnunternehmen) gefahren."
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
In diesen Gebiet gibt es nur Dairyfarmer, also Milchbauern, die im Durchschnitt 500 Kühe auf der Weide halten. Hier gibt es keine Ställe, nur eine überdachte Melkanlage ohne Roboter.“
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
„Am Anfang hab ich Servicearbeiten bei allen Traktoren und Häckslern durchgeführt sowie die Maisfront fertig gemacht, Messer und Führungsleisten erneuert.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Bis Ende März haben sie noch ab und zu Gras gehäckselt, was teilweise als Kipperfahrer eine große Herausforderung darstellte, da alle Felder eingezäunt waren und es sehr viele kleine Felder gibt. Außerdem konnten die Wege sehr schmal und eng werden.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
„Mitte März hat dann endlich das Maishäckseln begonnen, bei dem wir teilweise die Maschinen mit denn LKWs transportiert haben, da wir im Umkreis von 150 km gehäckselt haben.“
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Oft wurde auch mit Trucks gefahren, wenn es trocken war, da die Routen von Feld zum Farmer auch sehr lang werden konnten. Gehäckselt wurde ungefähr mit 25-30 Tonnen pro Hektar.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
„Mitte April bin ich dann wieder zu meiner Farm in Ararat zurückgefahren, wo wir die Felder zum Säen vorbereitet haben. Die Rapsfelder habe ich mit einem Rechenschwaden bearbeitet. Die Erntereste wurden dann anschließend auf dem Feld verbrannt. Bei den Weizenfeldern haben wir einfach jede Schwad abgebrannt. "
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Wenn man Felder abbrennt, muss man das erst anmelden. Es ist jedoch erlaubt, da die Farmer hier die Erde nicht pflügen können, da der fruchtbare Boden nicht so tief ist.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Vor und nach dem Säen wurde jeweils gespritzt, um jeglichen Unkrautsamen zu vernichten. Gesät wurde dann mit einen Steiger 365 und einer Sämaschine mit einer Arbeitsbreite von 14,3 Metern, mit der Armin durchschnittlich 10-14 ha pro Stunde schaffte.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Hafer/Bohnen/Weizensamen wurden jeweils von der letzten Ernte verwendet. Nur der Rapssamen wurde gekauft.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Los gehts mit der Aussaat in Australien. „Gestartet haben wir mit Hafer und 65 ha von geplanten 145 ha geschafft. Anschließend wurden noch Winterweizen und Raps gesät.“
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
„Mit diesen Bildern verabschiede ich mich von Australien. Gestern haben wir die letzten 45 ha Weizen gesät, Hafer, Bohnen und Raps gehen schon erfolgreich auf. Jetzt geht's nach Hause, um langsam die Erntemaschinen ready zu machen!“
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Doch dank Corona gestaltete sich die Heimreise spannend! „Mein Flug ist schon seit Januar gebucht - über Quatar Airways. Bis jetzt ist er noch nicht gecancelt und müsste um 22:30 von Sydney aus gehen. Ansonsten erwarten mich ohnehin zwei Wochen Quarantäne zu Hause und ich hoffe, dass ich die in der Werkstatt verbringen kann!“
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Ich durfte leider keine Bilder im Airport machen, aber man sieht, dass fast keiner mehr fliegt!“ Das Flugzeug war so gut wie leer. Es sei schon ein komisches Gefühl, wenn der Flughafen so leer und still ist. Armin darf nun zu Hause seine Quarantäne machen - bei seiner Familie beachtet er aber natürlich, genügend Abstand zu halten, da man am Anfang nie weiß ob man infiziert ist.
Mehr lesen
©
ah/A. Rothmaier
Armin berichtet abschließend: „Schönen guten Morgen! Ich bin gestern um 13:30 Uhr in München angekommen und direkt mit Zug sowie Bus nach Hause. Jetzt darf ich die ersten zwei Wochen keinen Kontakt zu anderen Menschen haben. Zu Hause arbeiten ist jedoch erlaubt. Also noch schnell Kartoffel säen, Mähdrescher sowie Autos fertig machen und irgendwie die Zeit zu Hause totschlagen.“ Die Zeit in Australien wird er nicht vergessen!
Mehr lesen
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.