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Dorf und Familie

Tiertransporte: Polizei verhängt hohe Geldbußen

am Dienstag, 29.09.2015 - 12:56 (Jetzt kommentieren)

Die Polizei überprüfte in Hessen einige Tiertransporter und stellte zahlreiche Verstöße fest. Die Lastwagen waren zu lange unterwegs, völlig überladen oder boten den Tieren viel zu wenig Platz.

Auf der Autobahn A45 bei Wetzlar nahm sich die Polizei Mittelhessen in der Nacht von Samstag auf Sonntag einige Tiertransporter vor. Auch das Veterinäramt war bei der Kontrolle dabei. Die Beamten mussten hierbei zahlreiche Verstöße feststellen und Bußgelder bis in vierstelliger Höhe verhängen.
 
Überladungen, zu lange Beförderungszeiten sowie unzureichende Transporthöhen wurden bemängelt, wie das Polizeipräsidium mitteilt.

Nur ein Lastwagen ohne Mangel

Ins Visier nahmen die Ordnungshüter der Polizeiautobahnstation vier Transporter. Unterstützt wurden sie dabei von Kollegen der Polizeiautobahnstation Medenbach des Polizeipräsidiums Westhessen sowie Mitarbeitern des Veterinäramtes des Lahn-Dill-Kreises. Einziger Lichtblick war ein Geflügeltransporter mit 960 Puten, der ohne jegliche Beanstandungen weiterfahren konnte.

Schweinetransporter deutlich überladen

Schon der erste kontrollierte Lastwagen überschritt das zulässige Gesamtgewicht. Der Schweinetransporter war auf seinem Weg zu einem Schlachthof in Bahlingen zehn Prozent überladen. Außerdem hatten die Fahrer die Lenk- und Ruhezeiten überschritten.

Schlachtbullen zusammengepfercht

Weiter ging es mit einem Transporter, der Schlachtbullen geladen hatte. Diese standen ohne ausreichende Deckenhöhe auf zwei Ebenen gedrängt. Ihre Rücken berührten bei jeder Bewegung die Stahlwände.
 
Um den Tieren mehr Raum nach oben zu geben, hätte das Dach hochgefahren werden müssen, so die Polizei. Allerdings wäre dann die maximal erlaubte Höhe des Transporters überschritten worden. Zudem war auch dieser Laster überladen.

Finanzielle Einsparungen: Vermehrt Verstöße

Vermehrt stellte die Polizei in der Vergangenheit derartige Verstöße fest. Lastwagen werden von den Spediteuren ohne Rücksicht auf die Tiere überladen, um Fahrten zu den Schlachthöfen einzusparen, wie das Polizeipräsidium berichtet.
 
Bei der jüngsten Kontrolle nun musste ein Spediteur einen zweiten Transporter herbeirufen, um elf der Tiere umzuladen. Vorher durfte er nicht weiterfahren. Darüber hinaus wurde ein Bußgeld in vierstelliger Höhe verhängt.

Deutlich zu lange unterwegs

Auch der letzte Lastwagen kam nicht ohne Strafe in Form einer empfindlichen Geldbuße davon. Zwar bot er ein ausreichendes Raumangebot, doch die Transportdauer wurde stark bemängelt. Für Schlachttiere sind acht Stunden Fahrt erlaubt. Diese wurden hier deutlich überschritten.

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