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Ein außergewöhnlicher Lebensweg

Traumberuf Landwirtin: Acker statt Büro, Stall statt Großbank

Eine Landwirtin in einem Stall mit Rindern
am Samstag, 18.02.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Eine junge Frau berichtet von ihrem außergewöhnlichen Lebensweg. Sie gab ihre Karriere in der Bank auf und wurde Landwirtin - aus Leidenschaft.

Auf dem Portal reformiert.info berichtet eine junge Landwirtin namens Jasmin von ihrem außergewöhnlichen Lebensweg - von der Bankerin zur Bäuerin, vom Bürostuhl zur Mistgabel.

Sie erzählt, warum sie sich für den Stall und Acker entschieden hat, was sie dabei unterschätzte und ob sie wieder Bäuerin werden würde.

Lehre als Landwirtin: Schwerer als gedacht

Eigentlich hatte die junge Frau aus der Schweiz geplant, bei einer Großbank Karriere zu machen. Neben ihrem Studium der internationalen Beziehungen arbeitete sie in einer Bank. Das sei zwar spannend gewesen, aber nicht ihr Traumberuf. Nach sieben Jahren schließlich zog sie die Reißleine und ging 15 Monate auf Reisen.

Zurück in der Schweiz entschied sie sich spontan für eine Lehre als Landwirtin. Aus heiterem Himmel kam ihr die Idee. Sie sei dabei allerdings etwas blauäugig gewesen, erzählt sie dem Internetportal. Sie dachte, das könne nicht so schwer sein. Schließlich habe sie Abitur und bereits ein Studium hinter sich. Da hatte sie sich getäuscht, gibt Jasmin zu.

Ausbildung in der Landwirtschaft: Weniger Gehalt, mehr Arbeit

Jeden Tag, bei jedem Wetter, ob fit oder krank, stand sie ab frühmorgens im Stall oder auf dem Feld. Zudem galt es, für die Schule zu lernen. Abends war sie todmüde - und das zu einem Fünftel ihres Gehalts bei der Bank, so reformiert.info.

Auch ihre Familie habe sie hier anfangs nicht verstanden. Doch sie selbst habe den Schritt nie bereut. Das erkannten schließlich auch die Eltern und unterstützen sie seitdem bei ihrem Traumjob Landwirtin. Sie glänzte bei ihrer Lehrabschlussprüfung mit Vertiefung als Biobauer. Heute arbeitet sie auf einem Grünlandbetrieb mit Wald, Milchkühen und Hühnern. Außerdem werden Dinkel, Karotten, Knoblauch, Lauch und Zwiebeln angebaut.

Zukunft der Landwirtschaft: Aufklärung sei wichtig

reformiert.info fragt die 33-Jährige auch, wie sie die Zukunft der Landwirtschaft sieht.
Das sei eine schwierige Frage, entgegnet sie. „In der Landwirtschaft sei neben dem Boden der Mensch die größte Ressource. Man müsse den Bauern Sorge tragen, sodass sie ihren Beruf bis zur Pension ausüben können. Mit über 53 Stunden pro Woche sei dies hart“, zitiert das Portal die junge Frau.

Besonders wichtig finde sie, die Menschen über die Landwirtschaft aufzuklären. Viele wüssten heute kaum mehr, woher die Produkte und ihre Lebensmittel überhaupt kommen.

Schwierige Verhandlungen zwischen Landwirt und Supermarkt

Ihr blute manchmal das Herz, wenn sie in Supermärkten die vollen Regale sieht und daran denkt, wie viel Arbeit hinter Anbau und Ernte stecken - und wie hart die Verhandlungen mit den Großverteilern am Ende sind, erklärt sie gegenüber reformiert.info. Sie zweifle dann durchaus an den Theorien, die sie einst in ihrem Wirtschaftsstudium gelernt habe - dass der Markt als unsichtbare Hand alles regle.

Ohne geschützten Markt gebe es - zumindest in der Schweiz - keine heimische Landwirtschaft mehr, gibt Jasmin abschließend zu bedenken.

Mit Material von reformiert.info

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