TV-Tipp: Ackern gegen Putin. Landwirtschaft in Kriegszeiten
Der Ukraine-Krieg bringt den internationalen Agrarmarkt ins Wanken und gefährdet dabei die weltweite Ernährungssicherheit. Putin scheint Hunger als Kriegsstrategie einzusetzen. Die BR-Dokumentation zeigt, wie es den verbliebenen Landwirten in der Ukraine geht und fragt, wie deutsche Landwirte jetzt helfen können.

Andrij, ukrainischer Betriebsleiter eines großen Milchviehbetriebs bei Kherson, sorgt sich um das Futter für seine Kühe in der Ukraine. Er weiß weder, ob er säen, noch, ob er ernten kann. Es ist ihm gerade noch gelungen, seinen 15-jährigen Sohn aus dem Kampfgebiet zu holen. Zwar können die Kühe auf seinem Hof noch gemolken werden, aber Saatgut und Diesel sind nicht mehr verfügbar. Hinzu kommt die Angst vor Streumunition auf den Feldern.
Biobauer Martin Ritter aus Franken ist auch in großer Sorge. Er hat einen Hof in der Ukraine, den er so gut es geht mit Hilfslieferungen versorgt. Zudem nimmt er Flüchtlinge auf. Jeden Tag steht er Kontakt mit Menschen, die in der Ukraine zurückgeblieben sind. Zusammen mit den Geflüchteten bangt er um Freunde und zurückgebliebene Verwandte. Martin und die Flüchtlinge auf seinem Hof quälen Fragen: Überleben die Mitarbeiter die Bombenangriffe? Und wenn ja, können sie das Land bestellen?
Während es immer weniger Getreide auf dem Weltmarkt gibt, wird immer deutlicher, dass dies ein Teil der Kriegsstrategie Putins sein könnte. Deshalb fordern nun Agrarpolitiker, mehr Weizen anzubauen. Zudem sollen Regeln, die für den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft getroffen wurden, zurückgestellt werden. Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir entgegnet, dass die Ukraine-Krise nicht gegen die Klimakrise ausgespielt werden dürfe.
Doch wie lassen sich dann langfristig die Ernten sichern? Sollen deutsche Bauern die Produktion ankurbeln und kurzfristig den Umweltschutz vernachlässigen? Die BR-Dokumentation „Ackern gegen Putin: Landwirtschaft in Kriegszeiten“ verrät mehr.
Zu sehen heute (08.06) in DokThema um 22:00 - 22:45 im BR und in der ARD-Mediathek.