Am Sonntag um 19.10 Uhr zeigt der TV-Sender 3sat einen Film der Schweizerin Eva Hirschi zu einem sensiblen, nur selten thematisierten Problem. Das ist jedoch auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben Europas, wenn nicht sogar weltweit, prekäre Praktik beziehungsweise Selbstverständlichkeit.
Die Dokumentation spricht an, was auf einem Drittel der Schweizer Bauernhöfe gang und gäbe ist: Die Bäuerin arbeitet, bezieht aber keinen Lohn.
Ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts stellte kürzlich zwar klar, dass Frauen für die gleiche Arbeit genauso entlohnt werden müssen wie männliche Mitarbeiter - auch in der Landwirtschaft. Doch wird das wirklich umgesetzt?
Familienbetrieb: Landwirtinnen erhalten keinen Lohn
In der Schweiz erhält ein Drittel aller Landwirtinnen keinen Lohn für ihre Mitarbeit auf dem Familienbetrieb, so die Filmemacherin. Die Bäuerinnen haben somit keinen Anspruch auf berufliche Vorsorge oder Sozialleistungen. Dabei sind sie für eine Vielzahl von Arbeiten zuständig - vom Haushalt über die Kinderbetreuung bis zur Arbeit auf dem Feld. Mehr als ein Vollzeitjob. Das Problem: niedrige Einkommen, fehlendes Bewusstsein, traditionelle Rollenbilder und das bäuerliche Recht.
Bäuerin Andrea Joss stand nach der Scheidung mit ihren drei Kindern vor dem Nichts. Und rackerte sich wieder hinauf. Ihre Tochter, ebenfalls Landwirtin, soll nicht die gleichen Fehler begehen, wünscht sie sich. Auch die Politik will die landwirtschaftlichen Gesetze nun ändern.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.