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Umwelt

UBA: 'Landwirtschaft verursacht gravierende Umweltprobleme'

am Donnerstag, 09.04.2015 - 11:57 (Jetzt kommentieren)

Das Umweltbundesamt hat eine Studie veröffentlicht, in der Umweltprobleme durch die intensive Landwirtschaft aufgezeigt werden. Demnach sollen sich die Nährstoffüberschüsse besonders negativ auswirken.

In einer Pressemitteilung fasst das Umweltbundesamt die Erkenntnisse zusammen. Demnach sei die Landwirtschaft mit über 50 Prozent der mit Abstand größte Flächennutzer Deutschlands. Trotz ihres geringen Anteils am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von unter einem Prozent sei die Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftszweig der deutschen Volkswirtschaft. Während in den letzten 30 Jahren die meisten Branchen durch Innovation und technischen Fortschritt große Erfolge bei der Reduzierung der Stoffeinträge in die Umwelt erreichen konnten, zeigen sich bei den landwirtschaftlichen Emissionen nur geringe Verbesserungen.

Landwirtschaft auf Platz 2 der Treibhausgas-Emissionen

Seit Jahren stagniere der Stickstoffüberschuss mit 97 kg N/ha auf hohem Niveau. Die Nitratbelastung des Grundwassers sowie die Nährstoffüberversorgung (Eutrophierung) von Flüssen, Seen und Meeren sei vor allem auf die intensive Stickstoffdüngung zurückzuführen. Durch Pflanzenschutz- und Düngemittel würden Schwermetalle, Schadstoffe und Arzneimittel aus der Intensivtierhaltung in die Umwelt emittiert. Folgen seien Artenverlust und Emissionen klimawirksamer Treibhausgase durch Grünlandumbruch, Moornutzung und Rodung der Wälder, durch Ausbringung von Düngemitteln sowie Bodenbearbeitung und Tierhaltung.
2012 emittierte die Landwirtschaft circa 7,5 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen. Damit belegen landwirtschaftliche Emissionen den zweiten Platz nach der stationären und mobilen Verbrennung zur Energieerzeugung mit 84 Prozent. Drittplatzierte Emissionen sind die 7,2 Prozent aus Industrieprozessen.
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Nationale Aktionsplan zeigt Maßnahmen auf

So vielfältig wie die Umweltbelastungen der Intensivlandwirtschaft sind, so verschieden seien die Maßnahmen, mit denen sich diese mindern ließen, sowohl im konventionellen als auch im Ökolandbau. Dazu gehören eine kontinuierliche Verbesserung der Nährstoffeffizienz (Stickstoff und Phosphor), eine wirksame Begrenzung der Nährstoffüberschüsse, eine Flächenbindung der Tierhaltung sowie Verbesserungen beim Stallmanagement nebst emissionsarmer Lagerung und Ausbringung von Wirtschaftsdüngern. Im Bereich Pflanzenschutz umfassen diese, neben der Einhaltung erforderlicher Umweltauflagen, Maßnahmen, die insgesamt zur Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und ihren direkten und indirekten Auswirkungen auf die Biodiversität führen. Der Nationale Aktionsplan (NAP) der Bundesregierung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln stellt das wichtigste Instrumentarium zur Bündelung geeigneter Maßnahmen dar. Zur Minderung der Schwermetallbelastung sind cadmium- und uranarme Düngemittel zu bevorzugen.
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