So hat sich ein 53-Jährige Betreiber einer Biogasanlage im mittelfränkischen Rockenbach, einem Ortsteil von Gutenstetten, seinen Ostermontag sicherlich nicht vorgestellt. Wegen eines Lochs in der Pumpe konnten ungehindert große Mengen an Gülle aus einem randvollen Lagerbehälter der Biogasanlage fließen. Laut Bayerischem Rundfunk (BR) sind bei dem Unfall drei Millionen Liter Gülle ausgetreten. Ein Bach und eine angrenzende Wiese seien dabei verunreinigt worden, teilte die deutsche Presse-Agentur mit.
Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Boden- und Gewässerverunreinigung. Vor allem werde überprüft, ob der Betreiber der Biogasanlage möglicherweise Fehler beim Betrieb oder bei der Wartung gemacht habe.
Aufräumarbeiten bis 2 Uhr nachts
Laut der freiwilligen Feuerwehr Gutenstetten waren die Einsatzkräfte bis 2 Uhr nachts damit beschäftigt, den Güllefluss einzudämmen. Da der Gülleaustritt aus dem randvollen Lagerbehälter nicht gestoppt werden konnte, mussten Landwirte aus der Umgebung mit 8 Güllefässern und einer Gülleverschlauchung anrücken. Knapp 1000 Kubikmeter Gülle konnten so aus dem Lagerbehälter entnommen und auf die umliegenden Felder ausgebracht werden. Die Gülle verteilten die Einsatzkräfte auf einer möglichst großen Fläche, um Schäden in der Ortschaft zu verhindern.
Zudem errichteten die Helfer einen Damm neben dem Lagerbehälter und gruben auf einer angrenzenden Ackerfläche drei Auffangteiche. So konnten circa 1500 Kubikmeter an unkontrolliert auslaufender Gülle zurückgehalten werden. Laut BR wurden bei dem Einsatz niemand verletzt.
Folgen für die Umwelt ungewiss
Die Folgen der Gülleflut für die Umwelt sind bisher noch unklar. Die Polizei hat Bodenproben entnommen, die derzeit labortechnisch untersucht werden, teilte das zuständige Wasserwirtschaftsamt Ansbach mit. Derzeit sei das dringlichste Ziel, Bodenschäden zu verhindern. Später könnten aber auch noch Grundwasserproben entnommen werden.
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