Im Naturpark der Sächsische Schweiz versuchen deutsche und tschechische Feuerwehrleute eine weitere Ausbreitung des Waldbrandes zu verhindern. Offenbar haben die Einsatzkräfte gestern (28.07.) in der Nähe des Flusses Kirnitzsch Brandnester entdeckt.
Thomas Kunz, ein Sprecher des betroffenen Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zufolge seien diese bereits gelöscht worden. Die Hoffnung der Feuerwehr, dass der kleine Fluss Kirnitzsch für den Brand wie eine natürliche Barriere wirken könnte, hat sich nicht erfüllt.
Seit den frühen Morgenstunden bekämpfen über 220 Einsatzkräfte die Waldbrände, die in der Sächsischen Schweiz wüten. Im Laufe des Tages erwartet die Feuerwehr Unterstützung aus anderen Bundesländern. Sie werden dringend im Brandgebiet benötigt.
Aktuell sollen sieben Löschhubschrauber im Einsatz sein – zwei weitere sollen am Wochenende noch dazukommen. Daneben fliegen Hubschrauber mit Wärmebildkameras über die Wälder. Sie sollen helfen, die Lage besser einschätzen zu können. Außerdem würden Satellitenbilder ausgewertet. Offiziellen Angaben zufolge sind circa 250 Hektar Waldfläche von den Bränden betroffen.
„Noch kein Grund zur Entwarnung“ – beim Waldbrand m Elbe-Elster-Kreis
Den Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis in Brandenburg konnten die Einsatzkräfte offenbar kontrollieren. Dennoch soll die Zahl der Feuerwehrleute von 300 auf 400 erhöht werden.
„Die aktuelle Herausforderung beim Großbrand Kölsa-Rehfeld besteht nach wie vor darin, Glutnester rechtzeitig aufzuspüren und dann zu verhindern, dass offenes Feuer entsteht“, sagte ein Sprecher des Landkreises am Abend. Das sei im Tagesverlauf mehrfach geschehen.
Insgesamt sei die Lage stabil. „Aber es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung.“
Waldbrand in Bayern: Feuerwehr kämpft gegen 600 Meter breites Feuer
Seit Donnerstag (28.07.) loderten auch in Unterfranken in Bayern Feuer auf. In Elfershausen kämpfen die Einsatzkräfte großflächig gegen einen Waldbrand.
Offenbar waren zehn örtliche Feuerwehren und die Bundeswehr in Hammelburg in Bad Kissingen mit Löscharbeiten beschäftigt, wie ein Sprecher der Integrierten Leitstelle mitteilte. Die örtliche Feuerwehr schätzt, dass der Brand sich über eine Breite von 600 Meter erstreckt. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
Ferkel verbrennen in einer Sauenhaltung
In Rehfeld war die Lage aufgrund starken Windes sehr unübersichtlich, hatte der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte Philipp Haase am Montag der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Seinen Angaben zufolge brannte es im Wald zwischen Windrädern, mindestens eine Anlage stand innerhalb der Brandfläche.
Für Dienstag seien unter anderem Hubschrauber der Bundeswehr angefordert worden, sagte Haase. Im Laufe des Einsatzes seien mindestens sieben Einsatzkräfte verletzt worden, sechs von ihnen wurden demnach ins Krankenhaus gebracht, teilte der Landkreis mit. Zudem sei eine Ferkelzuchtanlage in Kölsa-Siedlung abgebrannt, viele Tiere seien verendet.
Feuer breitete sich von Tschechien nach Sachsen aus
Im Nationalpark Sächsische Schweiz weitete sich ein Waldbrand aus, der im Tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ausgebrochen war. Für die Gemeinden Sebnitz und Bad Schandau löste das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Montag eine Vorstufe zum Katastrophenalarm aus, wie ein Sprecher am Abend mitteilte.
Am Dienstagmorgen seien noch 136 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, sagte ein Sprecher des Landkreises. Ein Hubschrauber sollte am Morgen die Lage erkunden. Es gab drei größere Einsatzstellen im Nationalpark Sächsische Schweiz, an der Gaststätte Großer Winterberg, am Kipphorn und am Kleinen Winterberg.
„Unser großes Problem ist der Wind“, sagte ein Sprecher des Landratsamts Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit Blick auf die Ausbreitung des Feuers. Während am Montag in einigen Teilen Deutschlands - vor allem im Osten - noch höchste Waldbrandgefahr geherrscht hatte, sollte diese am Dienstag laut Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sinken.
Großflächige Waldbrände auch in Griechenland
Doch auch andernorts in Europa brannten weiter Waldflächen, etwa in Griechenland, wo die Gefahr für weitere Feuer auch am Dienstag hoch ist. Ein Waldbrand im Südteil der Insel Lesbos, der am Montag immer noch nicht unter Kontrolle war, vernichtete bereits rund 1.700 Hektar. Für Dienstag sprach die Feuerwehr erneut von einem „sehr hohen Waldbrandrisiko“ für Athen und Umgebung sowie die Insel Euböa und die Inseln der östlichen Ägäis. In weiten Teilen des Landes herrsche zudem ein „hohes Waldbrandrisiko“.
Während die Waldbrände an der südfranzösischen Atlantikküste südlich von Bordeaux langsam unter Kontrolle kommen, sorgt wiederum die anhaltende Hitze verstärkt am Mittelmeer wegen steigender Wassertemperatur für Sorge. Die auf fast 30 Grad angestiegenen Wassertemperaturen bezeichnete das französische Observatorium für Tornados und schwere Gewitter mittlerweile als außergewöhnlich und sehr beunruhigend.
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