Im Prozess um einen Biolandwirt aus Schleswig-Holstein, der im Mai letzten Jahres komplett die Nerven verloren und eine Amokfahrt gestartet hatte, ist nun das Urteil gefallen. In einem Sicherungsverfahren hat das Landgericht Kiel am Dienstag die dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Fachklinik angeordnet, berichtet der Norddeutsche Rundfunk (NDR).
Seit seiner Amokfahrt im vergangenen Jahr war der Mann bereits vorläufig in einer Fachklinik untergebracht.
Landwirt verliert Nerven: Beamte verletzt und Autos demoliert
Der Mann hatte am 04. Mai 2016 komplett die Nerven verloren. Das Veterinäramt hatte darauf bestanden, dass der 53-jährige seinen Rindern Ohrmarken setzt. Der 53 Jahre alte Betriebsleiter sah darin aber Tierquälerei. Mit seinem Frontlader demolierte er zehn Autos, darunter auch fünf Polizeiwagen.
Verteidigung: Therapie auf Biobauernhof
Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Antrag des Staatsanwaltes. Laut ihm leide der Landwirt nämliche unter isolierten Wahnvorstellungen. "Er weiß, was er tut, aber sieht das Unrecht nicht ein", so der Staatsanwalt in seinem Plädoyer.
Die Verteidiger des Angeklagten hatten für eine Unterbringung auf einem sozialtherapeutisch ausgerichteten Biohof plädiert und das Gericht gebeten, ihrem Mandanten eine gesetzliche Betreuung zuzuweisen, berichtet der NDR.
Landwirte habe schlechte Prognose
Das Gericht habe den Vorschlag der Verteidigung aufgrund der schlechten Prognose für den Landwirt abgelehnt. Er werde auch weiter mit seinen Reizthemen befasst sein, erst recht auf einem Bauernhof mit Rinderhaltung, sagte der Vorsitzende Richter laut NDR-Bericht. Dann könne erneut mit ähnlichen Reaktionen gerechnet werden.
Wie der NDR weiter meldet, will die Verteidigung in Revision gehen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.