Umgekehrt könnten die US-Lieferungen nach Europa unter Druck geraten. "Die EU-Exporteure finden durch die Verbilligung ihrer Ware leichter Käufer in ihren Zielmärkten. Das gilt etwa für Schweinefleisch. Amerikanische Agrarprodukte wie etwa Fleisch, Getreide und Sojabohnen werden aber gleichzeitig teurer", erklärt Ronald Plain von der University of Missouri-Columbia gegenüber der Zeitung "News-Press Now".
Die EU sei ein bedeutender Konkurrent auf dem weltweiten Schweinefleischmarkt und gelte andererseits als einer der wichtigsten Importeure von US-Sojabohnen. "Unsere Ware ist jetzt für die EU spürbar teurer geworden", unterstreicht Brooks Hurst von der Missouri Soybean Association. Hurst blickt auch mit Sorge auf das Verhältnis zwischen US-Dollar und den asiatischen Währungen. Immerhin sei China derzeit der weltgrößte Sojabohnen-Importeur, betont er.
Der Euro war am Dienstagvormittag zeitweise auf 1,2110 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit April 2006 gefallen. Devisenhändlern zufolge lasteten weiter die Unsicherheiten über die Konjunkturentwicklung in Europa auf dem Euro. Als Auslöser für den Kursrutsch am Dienstag nannten Devisenhändler laut Nachrichtenagentur APA unbestätigte Marktgerüchte, denen zufolge auch die Bonitätsratings von Italien und Frankreich gesenkt werden könnten.
Zuletzt hatte eine Kreditrating-Abstufung von Spanien in der Vorwoche für fallende Euro-Kurse gesorgt. Am vergangenen Freitag hatte sich der Wert des Euro nach den deutlichen Verlusten am Vortag zuerst stabilisiert, um dann erneut zu sinken: Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Morgen mit 1,2173 US-Dollar gehandelt, am frühen Nachmittag wurde dann mit einem Kurs von 1,2053 ein Vierjahres-Tiefststand erreicht. (aiz)
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