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Schädlinge als Haustiere

Veganerin lässt Mäuse leben: Zu 1.650 Euro Bußgeld verurteilt

Eine Maus frisst ein Brötchen
am Samstag, 15.10.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Weil eine Veganerin es aus „ethischen Gründen“ wiederholt versäumt hat, gegen Mäusebefall vorzugehen, wurde sie nun zu einer Geldstrafe verurteilt.

Wie das Tendring District Council (TDC) berichtet, wurde eine Frau aus St. Osyth in Essex in England erneut zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie es versäumt hatte, einen Mäusebefall in ihrem Haus zu bekämpfen.

Anwohner hatten die Behörden informiert, dass von betreffendem Reihenhaus eine regelrechte Mäuseplage ausgehe.

Mäuseplage: Geldstrafe für vegane Hausbesitzerin

Die 73-jährige Margaret Manzoni musste sich erneut vor Gericht verantworten, weil sie den Aufforderungen der Behörde in Bezug auf ihr Haus nicht nachgekommen war. Die Richter hatten Manzoni bereits im April zu einem Bußgeld verurteilt, nachdem sie zugab, die Vorschriften nicht eingehalten zu haben.

Das Gericht forderte sie daraufhin auf, die Umweltschutzanordnungen zu erfüllen - oder sie würden eine weitere Strafe verhängen.

Bußgeld und Kosten für Säuberungsarbeiten

Dies tat sie nun erneut nicht. Für die erste Straftat wurde sie zu einer Geldstrafe von circa 1.735 Euro verurteilt, für die zweite Straftat wurde keine gesonderte Strafe verhängt. Das Gericht verhängte außerdem einen Opferzuschlag von 173 Euro und sprach dem TDC Kosten in Höhe von 2.770 Euro zu.

Bei der Festsetzung der Geldstrafe berücksichtigten die Richter die persönliche Situation von Manzoni und wiesen darauf hin, dass auch die Aufräum- und Säuberungsarbeiten bezahlt werden müssten.

Geruchsbelästigung und Sachschäden: Mäuse sind Ungeziefer

Das Gericht respektiere zwar ihre Überzeugungen als Veganerin, andere aber sähen Mäuse als Ungeziefer an und die Auswirkungen des Befalls auf die Nachbarn seien beträchtlich.

Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten sie bereits mehrmals besucht und ihre Hilfe angeboten. Sie solle zudem keine Vögel mehr füttern, den überwucherten Garten säubern und einen Schädlingsbekämpfer beauftragen. Doch Manzoni bot den Mäusen weiterhin Nahrung und Unterschlupf an, was zur massiven Geruchsbelästigung führte und die Nachbarn teilweise zum Auszug zwang.

Mäuse als Haustiere: Auswirkungen für Nachbarn

Das TDC bot Manzoni eine alternative Unterkunft an. Sie aber erklärte, die Mäuse seien ihre Haustiere. Diese würden gar nicht erst in die Nachbarhäuser gehen, da sie sich ja um sie kümmere. Die Frau weigerte sich, Maßnahmen zu ergreifen, da dies gegen ihre "ethischen Überzeugungen" verstoße.

"Wir respektieren die persönlichen Überzeugungen der Menschen und die Art und Weise, wie sie in ihren Häusern leben, aber wenn dies nachteilige Auswirkungen auf andere hat, haben wir keine andere Wahl, als die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Lebensqualität aller zu gewährleisten“, so der Richter.

Mit Material von Tendring District Council (TDC)

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