Im Dezember 2014 wurden bei einer Razzia auf einem Hof im Kreis Dithmarschen 700 verwahrloste Rinder entdeckt. Agrarheute berichtete. Kalbungen auf blankem Beton, Rinder in "erschreckendem" Gesundheitszustand, Silagesäfte, die ungehindert im Boden versickern, so wurde damals berichtet.
Diese Missstände hat ein Großaufgebot der Polizei damals aufgedeckt. Gegen den ehemaligen Milchbauern fand nun der Prozess vor dem Amtsgericht Meldorf statt.
Hohe Geldstrafe für Landwirt
Wie die shz.de berichtet, hat der Mann gegen das Tier- und das Umweltschutzgesetz verstoßen. Das Amtsgericht verurteilte ihn nun zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 60 Euro sowie 6.000 Euro Geldbuße, so die shz. Wegen eines erfolgreichen Befangenheitsantrags gegen eine Sachverständige sei der Prozess beim ersten Versuch im Oktober 2015 geplatzt, berichtet die Zeitung.
Gesundheits- und Pflegezustand besorgniserregend
Der Betrieb war bereits früher aufgefallen, weil der Zustand vieler Tiere "besorgniserregend" war, wie das Kreisveterinäramt bei mehrfachen Kontrollen feststellen musste. Bekannt waren auch Hygieneverstöße, Boden- sowie Gewässerverunreinigungen und ein "unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen".
Der Polizei zufolge wurden Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren sowie "drastische Auflagen" verhängt.
Tierarzt bescheinigte keine Beanstandungen
Wie die shz berichtet, habe es schon in den Jahren davor Hinweise auf Verstöße gegeben. Da lag die Verantwortung aber meist noch beim Vater (des Angeklagten), sagte die Amtstierärztin laut Zeitungsbericht. Der Vater ist, wie der zuständig Tierarzt, aber nicht angeklagt.
Wie die shz meldet, habe der Veterinär jedoch immer wieder für die Behörden bescheinigt, dass er auf dem Hof des Milchbauern keine Beanstandungen festgestellt habe.
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