Inspiriert von seinem Vater, der selbst Landwirt war, erzählt Regisseur Edouard Bergeon im Film „Das Land meines Vaters“ authentisch und mit viel Empathie vom Leben und Überleben auf dem Land. Der Film thematisiert ein Leben zwischen Erfüllung und Entbehrung, Generationenkonflikt, wirtschaftlichen Problemen, Faszination und Erschöpfung. Er zeigt, welchen Preis Landwirte manchmal für unsere Nahrung zahlen müssen. Der Film lief vergangenes Jahr in den deutschen Kinos und ist nun auf Amazon Prime verfügbar.
Junglandwirt Pierre: Hofübernahme mit Hindernissen
Der 25-jährge Pierre kehrt aus Wyoming zurück, um mit seiner Verlobten Claire den Hof seines Vaters in der französischen Heimat zu übernehmen. Der junge Landwirt bringt viele neuen Ideen und Enthusiasmus mit. Sein Vater Jacques hat allerdings große Schwierigkeiten mit Veränderungen – der klassische Generationenkonflikt bahnt sich an.
Zwanzig Jahre später sind Betrieb und Familie gewachsen. Doch die Freude an der gemeinsamen Hingabe für Hof und Land hält nicht lange an. Denn obwohl Pierre, Claire und die beiden Kinder sich aufopfern und bis zur Erschöpfung arbeiten, wachsen die Geldsorgen. Pierre wird immer verzweifelter. „Das Land meines Vaters“ ist eine Familiensaga, die eine menschliche Perspektive auf die Entwicklung der Landwirtschaft der letzten 40 Jahren mit all ihren Herausforderungen bietet: Generationenkonflikt, Geldsorgen, Preisanstieg, Wandel, Depression, Stallbrand.
Doch es gibt auch viele wunderschöne Momente, Momente in der Natur, Liebe, Familienglück, ein selbstgebauter Pool aus Heuballen. Eben alle Facetten des Lebens in der Landwirtschaft.
Generationenkonflikt und Existenzsorgen
Regisseur Edouard Bergeon offenbart in seinem Nummer-1-Hit aus Frankreich eine Geschichte zwischen Generationen, Lebensträumen und Existenzsorgen. In beeindruckenden Landschaftsbildern und mit dem außergewöhnlichen Guillaume Canet als Protagonisten blickt sein bewegendes und thematisch aktuelles Spielfilmdebüt zutiefst menschlich auf die teilweise bedrückenden Arbeitsbedingungen der Landwirte.
Fokus liegt auf Landwirtschaft
Regisseur Edouard Bergeon wuchs mit seiner Schwester auf einem Bauernhof nahe Poitiers auf. Sein Vater war Landwirt. Zunächst wollte Bergeon Agraringenieur werden, entschied sich jedoch früh dagegen. 2003 begann er als freiberuflicher Sportreporter zu arbeiten, bevor er 2005 zum öffentlich-rechtlichen Fernsehsender France 2 wechselte. Danach ging er zur Presseagentur Tony Comiti Productions und drehte Beiträge im In- und Ausland. Seit 2010 arbeitet Edouard Bergeon eigenständig als Dokumentarfilmer.
Suizid in der Landwirtschaft thematisiert
Sein Dokumentarfilmdebüt feierte er 2012 mit „Les fils de la terre“, das sich mit Selbstmorden von Bauern in Frankreich beschäftigte. Unter anderem setzt er sich darin mit dem Tod seines Vaters Christian Bergeon auseinander. Weitere Dokumentarfilme folgten. Für seinen ersten Spielfilm „Das Land meines Vaters“ wurde Bergeon 2020 für einen César in der Kategorie Bestes Erstlingswerk nominiert. Der berührende Spielfilm mit Hauptdarsteller Guillaume Canet kam am 18. November 2021 in die deutschen Kinos.
Das Land meines Vaters - der Film
- Originaltitel: Au nom de la terre
- Frankreich, Belgien 2019, 103 min
- Regie: Edouard Bergeon
- Darsteller: Guillaume Canet, Veerle Baetens, Anthony Bajon, Rufus, Samir Guesmi, Yona Kervern
- Kinostart: 18.11.2021
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