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Politik national

Vorschläge führen zu 'entwurzelter Agrarproduktion'

am Freitag, 14.05.2010 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Berlin - Der Deutsche Bauernverband kritisiert ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates zur gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013: Das Gutachten liege ziemlich daneben.

Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) wollen die Professoren des Wissenschaftlichen Beirates eine vollkommene Liberalisierung der Agrarmärkte ohne den kompensatorischen Direktausgleich der 1. Säule der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik durchsetzen. Dagegen wendet sich der DBV ganz entschieden.

Born: Brauchen Ausgleich zwischen Markt und Gesellschaft

DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born meint dazu: "Wir brauchen einen sinnvollen Ausgleich zwischen einer Marktorientierung einerseits und den gesellschaftlichen Anforderungen andererseits. Wer eine bis ins Letzte durchrationalisierte und entwurzelte Agrarproduktion ohne nachhaltige Verpflichtungen will, muss dem Gutachten der Agrar-Professoren folgen. Wer aber in Europa eine auch dem Schutz der natürlichen Ressourcen verpflichtende und von den Bauern getragene Landwirtschaft will, sollte den Vorschlägen des Bauernverbandes folgen."

Keine Direktzahlungen: Existenz der Landwirte bedroht

Aus Sicht des DBV würde eine Streichung der Direktzahlungen zu einer existenzbedrohlichen Situation in den landwirtschaftlichen Betrieben führen. "Die Landwirte brauchen auch in Zukunft eine förderpolitische Begleitung, wenn es darum geht, eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Zukunftsinvestitionen in moderne und wettbewerbsfähige Landwirtschaftsbetriebe zu gewährleisten", erklärt der DBV in einer Pressemitteilung. Auch für die besonderen Leistungen der Landwirte im Umwelt-, Natur- und Tierschutz bleiben Direktzahlungen unabdingbar.

ifo Institut: Einkommensbeihilfen sind zu begrüßen

Im Übrigen weist der DBV auf anderslautende Analysen von Wissenschaftlern hin. So habe das Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung kürzlich festgestellt, dass die Gemeinsame Agrarpolitik der EU einen wichtigen Beitrag für einen fairen Wettbewerb und für Qualitätssicherung in der Landwirtschaft leistet. Wörtlich heiße es: "Die Einkommensbeihilfen sind zu begrüßen, da die Landwirte der EU öffentliche Güter bereitstellen, dazu zählen u.a. Umweltschutz, Wohlergehen der Tiere sowie hochwertige und sichere Nahrungsmittel." (pd)

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