Waldarbeit ist und bleibt gefährlich. Im Forstbereich ist stets äußerste Vorsicht geboten. Denn wie die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) meldet, verunglückten 2019 wieder mehr Menschen, als noch im Jahr zuvor.
Sie zeigt die größten Gefahren und Unfallursachen auf.
Wie viele tödliche Unfälle bei der Waldarbeit wurden verzeichnet?
2019 kam es zu 36 tödlichen Unfällen bei der Waldarbeit. Das waren 15 mehr, als im Vorjahr. Insgesamt verzeichnete die SVLFG jedoch im Vergleich zu 2018 einen leichten Rückgang der Unfallzahlen im Forst um vier Prozent auf 5.257.
Doch die Statistik macht deutlich, wie gefährlich die Holzernte – insbesondere die Baumfällung – ist: 75 Prozent der tödlichen Unfälle ereigneten sich bei Fällarbeiten.
Forstarbeit: Baumfällung besonders gefährlich
- Insgesamt erlitten 900 Personen bei Fällarbeiten einen Arbeitsunfall.
- Weitere 1.400 verunglückten bei der anschließenden Holzaufarbeitung.
- Beim Rücken und Heranbringen des Holzes sowie bei Verlade- und Transportarbeiten kamen rund 900 Menschen zu Schaden.
Welche sind die größten Unfallrisiken im Forstbereich?
- Das höchste Unfallrisiko bei der Waldarbeit sei es, von Baumteilen wie Stämmen und Ästen getroffen zu werden. Rund 1.700 Personen seien durch sie so schwer verletzt worden, dass sie mehr als drei Tage arbeitsunfähig waren.
- Bedingt durch den natürlichen Waldboden verunglückten rund 1.100 Personen, weil sie stolperten, ausgerutscht oder hingefallen sind.
- Weitere 500 hätten einen Unfall durch die Handhabung der Motorsäge erlitten.
Arbeit mit der Motorsäge: Fachkunde wichtig
Bei den Unfallzahlen fällt laut SVLFG auf, dass das gestiegen Unfallrisiko in den aktuell geschädigten Wäldern, die der Grund für die sprunghafte Zunahme der tödlichen Unfälle sind, nicht automatisch zu mehr meldepflichtigen Unfällen führt, was eigentlich so sein müsste.
Verstärkter Technikeinsatz, bessere Arbeitsorganisation, professionellere Durchführung und Bearbeitung größerer Einheiten sowie das Stehenlassen wegen des Überangebots bzw. des geringen Holzpreises bewirkten diesen Ausgleichseffekt.
Damit wird aber auch klar, dass die höchste Unfallgefahr besteht, wenn unprofessionell ohne Technik und Fachkunde im Schadholz mit der Motorsäge gearbeitet wird.
Grüne Berufe: Rückgang der Unfallzahlen
Verteilt über Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau verzeichnete die SVLFG für 2019 einen Rückgang der Unfallzahlen um 8,3 Prozent auf 68.064. Angestiegen ist jedoch die Zahl der Unfalltoten: 132 Personen verloren ihr Leben bei der Arbeit – sieben Menschen mehr als im Vorjahr.
Auf der Internetseite der SVLFG finden sich unter anderem Fachbeiträge zur sicheren Waldarbeit, Mustergefährdungsbeurteilungen, Broschüren, Lehrfilme, Links zur App „Stockfibel to go“ und eine Liste der anerkannten Fortbildungsstätten für Motorsägenkurse.
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