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Trockenheit

Waldbrandgefahr in Deutschland: Am Wochenende wachsam sein!

Waldbrandwarnung
am Montag, 07.03.2022 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

In der ganzen Republik ist die Gefahr für Waldbrände gestiegen. Behörden und Waldbesitzer rufen zur Vorsicht und Wachsamkeit auf. Das Wetter verschärft die Lage.

Damit es brennt, braucht es zwei Dinge: Sauerstoff und brennbares Material. Gerade im Frühjahr gibt es von beidem in vielen Wäldern genug. Trockenes Gras und Äste vom letzten Jahr, ein wenig Wind. Die sprichwörtlich weggeschnippste Zigarettenkippe, ein Funkenschlag oder das nette, kleine Picknickfeuer reichen, um eine Katastrophe zu entzünden. Aber auch der heiße Katalysator am Waldrand kann ein Feuer entfachen.

Das anhaltend schöne Wetter und die ausbleibenden Niederschläge der letzten Wochen haben die Gefahr zudem erheblich erhöht. Forstbehörden und Waldbesitzer mahnen zur Vorsicht. Laut Deutschem Wetterdienst gilt fast bundesweit Waldbrandstufe 3, in weiten Teilen Ostdeutschlands, Niedersachsens und Bayerns bereits 4.

Waldbrandgefahr und Bußgelder: Es kann richtig teuer werden

Brennende Zigarette auf trockenem Waldboden

In Deutschland gibt es seit 2014 ein System aus Waldbrandstufen von 1 bis 5. Dabei steht die Stufe 1 für eine sehr geringe Brandgefahr und Stufe 5 für eine sehr hohe. Das ergibt sich aus Informationen zum Wetter, der Feuchtigkeit, der Windgeschwindigkeit und brennbaren Materials am Waldboden. Ein mäßig warmer Frühlingstag mit viel trockenem Gras und langer Trockenheit kann so gefährlicher sein als ein heißer Sommertag, dem zwei Wochen Dauerregen vorangegangen sind. Jede Stufe geht mit Empfehlungen einher, wie man sich im Wald zu dem Zeitpunkt verhalten sollte.

Kein Feuer im Wald zu machen, ist im Übrigen keine Bitte: Die Landeswaldgesetze regeln denn auch Bußgelder. Wer etwa in Brandenburg ein Feuer für die Vesper im Forst macht, ist schnell mit 20.000 Euro dabei. Gilt auch für die Kippe an der frischen Luft. Fahrlässige Brandstiftung kann einen sogar bis zu fünf Jahre ins Gefängnis bringen.

Unachtsame Waldbesucher, großer Schaden

Bundesweit entstehen jedes Jahr kleinere und größere Feuer. Neben dem wirtschaftlichen Schaden für Waldbesitzer ist nach einem Brand das Ökosystem vor Ort nur noch Asche. Im Jahr 2020 waren zum Beispiel deutschlandweit 368 Hektar betroffen. Die Schäden wurden mit rund 6.000 Euro pro Hektar beziffert. In den meisten Fällen haben unachtsame Waldbesucher die Feuer verursacht.

Pilotprojekt: Mit Kameras im Wald schlimme Brände vermeiden

Die Prävention erfolgt auf drei Wegen: informieren, erkennen und schnell bekämpfen. Zum Beispiel hat Nordrhein-Westfalen ein Pilotprojekt gestartet. Dabei sollen im Regionalforstamt Niederrhein acht Kameratürme ihren Dienst bei der Feuerüberwachung tun, wie es aus dem Umweltministerium hieß. Experten gehen davon aus, dass auch hierzulande im Zuge des Klimawandels die Waldbrandgefahr größer wird.

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