Kern-Antworten von Iris Rohmann:
- Ich habe es noch nicht erlebt, dass meine Beiträge zensiert worden sind. Es ist nicht üblich. Zumindest nicht in den Redaktionen, für die ich seit längerer Zeit arbeite. Für unsere jüngste WDR-Reportage Wie gut ist unsere Milch haben meine Kollegin Monika Kovacsics und ich fast ein Jahr lang recherchiert.
- Ehrlich gesagt kann ich manchmal das Weinen der Bauern auch nicht mehr verstehen. Zumindest nicht, wenn es um die Medien geht - wenn es um ihre Arbeitsbedingungen und fallende Erzeugerpreise geht, kann ich das sehr wohl.
- Ich lese viele Artikel zum Thema Landwirtschaft in so vielen Zeitungen, ich sehe Fernseh-Berichte, höre Radiofeatures - viele davon sind positiv, auf Seiten der Landwirte, und jede neu eröffnete Milchtankstelle wird im Lokalteil der regionalen Zeitung ausführlich beworben - auch wenn das die Milchwirtschaft nicht rettet.
- Aber es gab und gibt sie - kritische Berichte. Die Gründe: Landwirtschaftliche Themen waren nicht im Gesichtsfeld der gesellschaftlichen oder medialen Aufmerksamkeit. Zweitens: Man hat sich auf die schwarzen Schafe konzentriert. Drittens: Die Stimme der Landwirte war nicht zu hören. Sie ist bis heute nicht laut genug, deshalb ist Bauer Willi so wichtig! Viertens: Viele Landwirte hielten (und halten) Journalisten für doofe Stadtmenschen, die keine Ahnung von nix haben, und sich nicht die Schuhe dreckig machen wollen.
- Ich möchte Stephanie Strotdrees vom gleichnamigen Biolandhof zitieren: "Die politische Entscheidung jedes Verbrauchers sitzt in seinem Portemonnaie. Das ist die Rolle des Bürgers, der Verbraucher ist.
- Die Rolle des Einzelhandels? Die Lebensmittel-Konzerne streichen viele Millionen Gewinne ein. Sie können ja mal nachfragen, wie viel genau da werden die Auskünfte dann sehr vage. Das ist eine grundverkehrte Stellschraube unseres Wirtschaftssystems. Gewinn ist alles. Gier wird belohnt.
Das ausführliche Interview lesen Sie auf der Webseite von Bauer Willi...
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