Ein durch zuviel Milcheintrag umgekippter Klosterteich erregte außerdem die Gemüter. Und wie steht es inzwischen mit dem Ansehen der Landwirtschaft in der Bevölkerung? Darüber stimmten die Bauern per Umfrage ab.
Einen Sprung über den Großen Teich erlaubt uns heute kruemel, die ihre Reiseeindrücke vom Osten Kanadas in zahlreichen Bildern und zwei Blog-Einträgen schildert. Als unterhaltsam dürfte auch der "Klick-Tipp der Woche" empfunden werden. Hier ist unter anderem zu lesen, was Heinz Erhardt zu einer Biene als Liebesbotschafterin zu sagen hatte.
Themen der Woche
Streit um den Milchstreik: Vermisste Solidarität, fragliche Wegschüttaktionen, angezweifelter Breisgaumilch-Beschluss
Auch in dieser Woche tobte die Debatte um den zweiten Milchstreik. Der Belgier flipes forderte die Diskutanten bereits vorletzten Freitag auf, sich nicht zu streiten, sondern eine Entscheidung zu treffen: "[] streiken oder nicht, Solidarität mit euren Nachbarländer oder nicht, es gibt nur diese zwei Möglichkeiten []". "Diese Milchvernichtungsaktionen per Güllefass stimuliert bestimmt keinen Verbraucher, mehr Milch zu trinken, bekam er von caMi zur Antwort. Und Milcherzeuger antwortete: "Wie soll sich ein Milcherzeuger mit jemandem solidarisieren, der sich gegen genau diese einsetzt." Paula ergänzte: "[] Haben wir im letzten Jahr noch überlegen müssen, ob oder nicht, ist die Entscheidung dieses Jahr von vornherein klar. Hier in unserer Region streikt niemand." Das Wort "Solidarität" sei schon 2008 "arg überstrapaziert und missbraucht worden". Welche Wirkung "Milch-Weg-Schütt-Aktionen", wie andy sie nennt, in der Öffentlichkeit haben, wurde außerdem besprochen. luckylou meinte dazu: "[] Wenn man Milch so wertlos macht und sie entsorgt, wie kann man dann vom Verbraucher erwarten, dass er darin noch ein hochwertiges Lebensmittel sieht []". RROTERBARON berichtete, bei einer Löschaktion dabei gewesen zu sein, aber ihm habe der Sinn darin gefehlt. "Mit der Aktion wollten sie sagen, dass es billiger ist, mit Milch zu löschen als mit Wasser! Das find ich jetzt gar nicht mal so schlecht", erwiderte Atomic. Gegen Ende der Woche diskutierten die Forumsteilnehmer einen Beschluss des Aufsichtsrates der Freiburger Molkerei Breisgaumilch, wonach den am Lieferboykott beteiligten Milchbauern ein Vorschuss von zehn Cent je Liter Milch gezahlt werde, wenn sie die Blockaden beendeten. Liefernden Milchbauern sollen außerdem vorübergehend vier Cent weniger gezahlt werden. "Da bin ich aber gespannt, ob die Liefernden bereit sind, aus lauter Solidarität auf vier Cent (20 %) vom Milchgeld zu verzichten. Auch wenn es ja vielleicht nur 'vorläufig einbehalten' wird, hätte ich ganz sicher was dagegen", kommentierte Paula den Beschluss. "Da ist erstmal zu klären, ob ein Aufsichtsrat solche Beschlüsse überhaupt fassen kann", zweifelte Suedfriese und fuhr fort: "Es handelt sich hierbei ja eindeutig um Benachteiligung und Bevorzugung von verschiedenen Mitgliedern einer Genossenschaft." "Das ist der absolute Hammer ... verkehrte Welt ", meinte Freisinger.
Milch im Klosterteich
Eine gesonderte Diskussion über die Art und Weise einzelner Milchstreikaktionen löste karlo am Sonntag unter den Landwirten aus. Anlass gaben ihm die Schlagzeilen über eine Protestaktion vor dem Eislebener Kloster Helfta, in dem sich die EU-Agrarminister vorletzte Woche trafen. Die dort weggeschüttete Milch verunreinigte einen Teich und führte zu einem plötzlichen und massiven Fischsterben. "[] Welch tolle Meldung für das Image der Bauern []", kommentierte karlo ironisch. "Die Organisatoren der Demo sollten privat für den Schaden haften []", war Mikalls Meinung. alex2314 entgegnete: "[] die Bauern sind nicht schuld, sondern die, die die Milchpreise machen, und da ham die Bauern nicht ganz unrecht mit dem Milchwegschütten []". Jabberwocky schrieb: "[] das öffentliche Entsorgen von Milch in Innenstädten bei der derzeitigen Witterung wird noch lange einen appetitlichen Geruch hinterlassen, der vielen Verbrauchern die Lust auf Milchprodukte verleidet []".
Aktuelles von der Herbstaussaat
In dieser Woche tauschten sich die Landwirte verstärkt über den aktuellen Stand der Herbstaussaat aus. Hanse aus Hohengebraching war am Montagabend mit der Gerstenaussaat fertig. 9430T aus dem Erzgebirge hatte zu dieser Zeit schon 290 Hektar Gerste im Boden, "fehlen noch 220 ha", schrieb er. "Bei uns wird jetzt noch Roggen und Weizen gedrillt", meldete Arcus aus Rostock. Und bis Anfang September seien 1500 ha Raps ausgesät worden. Mit der Weizenaussaat startet Hoiza93 aus Gammelsdorf in Oberbayern erst Ende September, wie er bekannt gab. Nebenbei informierten sich die Landwirte noch hier und da über die eingesetzten Sorten und die richtige Aussaatmenge.
Neue Threads der Woche
Umfrage zum Ansehen der Landwirtschaft
Vor dem Hintergrund einer Milchstreikaktion in Rosenheim, bei der 300.000 Liter Milch auf einem Feld ausgebracht wurden, startete Komet am Donnerstag eine Umfrage unter den Landwirten: "Fördern die Protestaktionen der letzten Woche das Ansehen der Landwirtschaft in der Bevölkerung?" Rund dreiviertel der Teilnehmer meinten bis Freitagabend, das Ansehen würde dadurch nicht gefördert. lilli hingegen ist der Ansicht, dass sich das Image nicht verändert habe: "Wer schon immer über Bauern gerne schimpfte, bekam jede Menge Munition, andere lassen sich auch durch diese Aktionen nicht negativ beeindrucken und der Mehrheit ist es völlig egal." "Mit dieser Ansicht liegst Du aber komplett falsch", konterte Franz, "quer durch die Republik haben die allermeisten Leute für so einen Unfug [] wirklich kein Verständnis."
Funktioniert eine Biogasanlage auch nur mit Getreide?
Ob eine Biogasanlage erfolgreich und wirtschaftlich nur mit Getreide betrieben werden könne, möchte sich jupiterfred von der Landwirte-Community beantworten lassen. Musang schrieb, Getreideschrot sei in der Biogasanlage als Koferment geeignet, wenn auf Güllebasis gefahren werde. Die bisher effektivste energetische Nutzung von Getreide sei jedoch ihres Erachtens die thermische Nutzung, also die Verbrennung. "Also reine Getreideanlagen sind sehr schwierig", pflichtete max37 bei. "Ich seh's bei unserer Anlage. Wir füttern täglich 21 to Mais, 2 to GPS und Gras und 'ne halbe bis 'ne ganze Tonne Getreideschrot. Wir haben auch schon mehr Getreideschrot gefüttert, aber das ging nicht lang gut."
Wohin mit den vielen Äpfeln?
Ratlos darüber, was sie mit den vielen aufgelesenen Äpfeln machen soll, die schon braune Flecken haben, fragte Paradiesgarten am Montag die Gärtnerinnen und Gärtner um Hilfe: "Was macht ihr alles daraus und hat jemand ein Rezept für Kompott für mich?" Vielleicht könne sie daraus Saft herstellen, beratschlagte sie himbeerbaer. Rezepte für Apfelkompott und Apfelmus konnte Lucinda beisteuern. "Du kannst auch Apfelkuchen backen braune Stellen einfach großzügig abschneiden", gab ihr gammi70 einen Tipp. Außerdem steuerten einige Rezepte für "Äpfel im Schlafrock" bei.
Blogs und Fotoalbum der Woche
Eine Reise durch Kanadas Osten
kruemel war im Urlaub. "Auf dem Programm stand eine große Rundfahrt durch den Osten Kanadas", notierte die 28-Jährige am Mittwoch in ihrem ersten Blog-Eintrag. Die Stationen: Toronto, Algonquin Nationalpark, Ottawa, Quebec, Montréal. Auch Rochester und die Niagarafälle in den USA steuerte sie an. In zwei unterhaltsamen Blogs und einem umfangreichen Fotoalbum schildert die Wormserin der Land-und-Natur-Community ihre Reiseeindrücke.
Klick-Tipp der Woche
Reime um die flotte Biene
"Eros, von einer Biene gestochen, als er an einer Rose gerochen, lief weinend in Venus' Arme: liebe Mutter, ich sterbe, erbarme, eine fliegende Schlange biss mich schmerzhaft in die Wange." So lautet eines von zahlreichen Gedichten aus einem beliebten Thread der Imker-Community. Hier sammeln die Forumsmitglieder seit zwei Jahren Sprüche und Verse rund um ihr Spezialgebiet. Auch Heinz Erhardt wird hier zitiert: "Ein Gänseblümchen liebte sehr ein zweites gegenüber. Drum sprach's: 'Ich schicke mit 'nem Gruß, dir eine Biene rüber!' Da rief das andere: 'Du weißt, ich liebe dich nicht minder, doch mit der Biene, das lass sein, sonst kriegen wir noch Kinder!'".
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