Nach Auffassung der Weltbank löste vor allem der rasante Preisanstieg für Agrarrohstoffe 2008 die plötzliche Nachfrage nach Agrarflächen in Afrika, Lateinamerika und Asien aus.
Allein 2009 wurden Vereinbarungen über den Verkauf von 45 Millionen Hektar bekannt. Die Käufer sind zumeist private oder staatliche Fonds, Investoren und Beteiligungsgesellschaften. Ein Ende des Trends ist nicht abzusehen.
Weltbank: Entwicklung hat Vor- und Nachteile
Die Weltbank sieht Vor- und Nachteile dieser Entwicklung. Einerseits werde das landwirtschaftliche Produktionspotenzial in den afrikanischen Zielländer nicht einmal zu einem Viertel ausgereizt, konstatiert die Organisation. Gut geführte Direktinvestitionen könnten daher Märkte erschließen, Arbeitsplätze schaffen und die Situation der Bevölkerung vor Ort deutlich verbessern.
Land wird häufig über Köpfe der Bevölkerung hinweg verkauft
Viel zu häufig verkauften die Regierungen das Land jedoch über die Köpfe der lokalen Bevölkerung hinweg. Die traditionellen Nutzerrechte würden ignoriert und es komme zu Konflikten. Die Weltbank fordert die Regierungen der Entwicklungsländer auf, die Rechte ihrer Bürger zu respektieren. Die Landbesitzer sollten selbst mit den Investoren verhandeln. Bürgerorganisationen sollten die Geschäfte überwachen. Mehr Transparenz und Kontrolle seien notwendig.
Interessengruppen sollen Landnahme-Bericht kommentieren
Die Weltbank betont, Direktinvestitionen sollten Landnutzungsrechte beachten, Nahrungsmittelsicherheit gewährleisten, transparent sein und eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorsehen. Agrarinvestitionen müssten verantwortlich sowie sozial und ökologisch nachhaltig sein. Vom kommenden Montag an bis zum 8. Oktober ruft die Weltbank internationale Interessengruppen zur Kommentierung des Landnahme-Berichts hier auf. (dlz agrarmagazin/leh)
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