Gewitter, Hagel, Wolkenbruch ... und Dürre
Im Westen und Südwesten liefen in den vergangenen Tagen mancherorts die Keller voll. Straßen verwandelten sich in Flüsse und Felder in Seen. Schuld waren Starkregenfälle mit bis zu 40 l/m² binnen kurzer Zeit – nicht selten kombiniert mit heftigen Gewittern und böigem Wind.
Damit nicht genug hatten manche Regionen mit enormen Hagelmengen zu kämpfen, die streckenweise nicht nur mit golfballgroßen Eisgeschossen aufwarteten, sondern ganze Landstriche bis zu einem halben Meter hoch mit Eis bedeckten.
Ganz das Gegenteil im Nordosten: Was Pfingsturlauber jubeln ließ, treibt den Landwirten vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zunehmend den Angstschweiß auf die Stirn: Dauerhaft sommerwarme Temperaturen und seit Wochen kein Tropfen Niederschlag.
agrarheute-Titelthema 4/18: Wetterextreme und Klimawandel
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Im Westen langsame Normalisierung in Sicht
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) lässt zumindest die Unwettergefahr allmählich nach. Im Laufe dieses Mittwochs und auch am Donnerstag ist jedoch vor allem im Südwesten und in der Mitte Deutschlands weiterhin mit viel Wasser von oben zu rechnen. Die Regenfälle lassen voraussichtlich im Laufe des Donnerstags nach.
Auch Gewitter und Hagelschauer sind nach kurzer Wetterberuhigung ab heute nachmittag regional wieder möglich, die aber in der Nacht zum Donnerstag langsam abklingen.
Weiter viel zu wenig Wasser im Nordosten
Für Nordostdeutschland ist vorerst keine große Wetteränderung in Sicht.
Es bleibt trocken und wird in der zweiten Wochenhälfte sogar noch wärmer. Die Spitzentagestemperaturen können die 30-Grad-Marke überschreiten. Die Nächte bleiben dagegen eher kühl.
Am Samstag könnte es laut DWD endlich zumindest örtlich zu leichten Regenschauern kommen.
Nachtrag: Für Mecklenburg-Vorpommern hat der Deutsche Wetterdienst inzwischen eine Erosionswarnung herausgegeben: Durch die auffrischenden Winde am Rande eines Hochdruckgebietes über Skandinavien kann es im Nordosten morgen und übermorgen zu Winderosionen auf leichten und unbestellten Böden kommen. Der mecklenburg-vorpommersche Landwirtschaftsminister Till Backhaus appellierte auf der Seite seines Ministeriums an die Bauern: „Landwirte sollten vorsorglich alle ackerbaulichen Maßnahmen, die zur zusätzlichen Feinkörnigkeit der Bodenstruktur führen, aussetzen, um die Erosionsgefahr weitestgehend zu begrenzen. Vermieden werden sollten aktuell das Walzen, Eggen und Striegeln, aber auch mechanische Unkrautbekämpfungsmaßnahmen.“
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