Die Organisation äußert sich zu den Auswirkungen stark verarbeiteter pflanzenbasierter Produkte auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umwelt. Laut WHO könnten extrem stark verarbeitete Lebensmittel eine hohe Energiedichte, einen hohen Gehalt an Natrium, gesättigten Fetten und einfachen Zuckern aufweisen.
Gleichzeitig seien sie arm an Ballaststoffen, Vitaminen und wichtigen Mineralien. Diese gesundheitsschädliche Kombination habe nichts mit dem Nährwert natürlicher Lebensmittel tierischen Ursprungs zu tun, die sie ersetzen sollen.
Stark verarbeitete pflanzliche Lebensmittel
Die WHO sieht und bestätigt die grundsätzlichen Vorteile einer pflanzlichen Ernährungsweise, hält aber nicht ausnahmslos alle pflanzenbasierten Ernährungsstile für gesund.
Üblicherweise wird eine pflanzliche Ernährung mit gesunden, vollwertigen und wenig verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen assoziiert.
Stark zuckerhaltige Getränke, Snacks und Süßwaren können vegan, also rein pflanzlich und frei von tierischen Produkten, sein, sind aber dennoch ernährungsphysiologisch ungünstig.
„Eine moderne pflanzliche Ernährung kann ultra-verarbeitete Lebensmittel enthalten.“
Dazu gehören laut WHO Produkte, die verarbeitetes Fleisch nachahmen, wie Veggie Würste, Nuggets und Burger, Milchersatz (Mandel- und Hafermilch) sowie pflanzlicher „Käse“ und „Joghurt“.
Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten zwar Stoffe aus natürlichen Lebensmitteln – wie Stärke, Zucker, Fette und Proteinisolate – sind aber Laborprodukte, die nur sehr geringe Mengen an ganzen natürlichen Lebensmitteln aufweisen.
Außerdem enthalten sie Aromazusätze, Farbstoffe, Emulgatoren und andere künstliche Zusätze, die haltbar machen, den Geschmack imitieren und die Optik verbessern.
Stark verarbeitete pflanzliche Produkte: Auswirkungen auf Gesundheit unklar
Bislang lässt sich noch nicht abschätzen, welche Auswirkungen stark verarbeitete pflanzliche Laborprodukte auf die Gesundheit haben. Wissenslücken, die derzeit im Bereich der ernährungsphysiologischen Zusammensetzung solcher Fleisch- und Milchersatzprodukte bestehen, konnten noch nicht geschlossen werden.
Weitere Studien müssen folgen, um mehr über die Auswirkungen von verarbeiteten Fleischersatzprodukten und deren Lebensmittelzusatzstoffen und Nebenprodukten herauszufinden.
Salzgehalt bei pflanzlichem To-Go-Food
Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass pflanzliche Mahlzeiten, die im Außer-Haus-Sektor, also zum Mitnehmen, hergestellt werden, hohe Mengen an Salz enthalten können.
Bislang ist noch ungeklärt, wie der Zusammenhang zwischen pflanzlicher Ernährung, Außer-Haus-Mahlzeiten und Ernährungsqualität zu bewerten ist – auch hier braucht es weiterführende Studien.
WHO streicht Fleisch- und Milchprodukte nicht von Speiseplan
Laut WHO ist es nicht nötig, ganz auf tierische Produkte zu verzichten. Es sei einfacher, tierische Produkte wie rotes Fleisch und Geflügel zu reduzieren, als strenge Diäten einzuhalten, die tierische Produkte ganz vom Speiseplan streichen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.