Die Felder sind abgeerntet, daher müssen die Wildtiere weite Wege von ihrem "Schlafzimmer" zum "Esszimmer" zurücklegen. Dazwischen liegen oft Straßen als tödliche Barrieren. Ende Oktober ist außerdem Damwildbrunft die Liebe macht die Tiere in dieser Zeit sozusagen blind.
Das Ministerium rät daher zu folgenden Maßregeln, um Wildunfälle nach Möglichkeit zu vermeiden: Verstärkte Aufmerksamkeit, besonders in der Dämmerung morgens und abends sowie nachts, und angepasste, niedrige Geschwindigkeit sind die beste Vorsorge. Dies gilt insbesondere für Streckenabschnitte, auf die durch die Wildwechsel-Warnschilder hingewiesen wird.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Waldflächen direkt an Straßen angrenzen. Wann immer möglich, sollte man in der Dunkelheit mit aufgeblendeten Scheinwerfern fahren, um weit im Voraus die Straße einsehen zu können. Wenn ein Stück Wild auftaucht, kontrolliert bremsen, nicht ausweichen und im Zweifel lieber den Zusammenprall in Kauf nehmen, bevor das Fahrzeug von der Fahrbahn abkommt.
Wenn ein Wildunfall passiert ist, muss immer die Polizei benachrichtigt werden. Diese verständigt den zuständigen Jagdausübungsberechtigten im Bedarfsfall. Es besteht eine gesetzliche Anzeigepflicht für Wildunfälle. Allein in Schleswig-Holstein wurden von April 2008 bis März 2009 insgesamt ca. 11.000 Rehe, 800 Stücke Damwild und 700 Wildschweine auf der Straße "erlegt". In Deutschland insgesamt kamen im Jahre 2008 an die 450.000 Wildtiere im Straßenverkehr ums Leben (ohne Kleintiere wie Igel usw.). Bei mindestens 2.600 Wildunfällen wurden außerdem Personen verletzt, 560 davon schwer. 27 Menschen starben sogar eine erschreckende Bilanz, die Anlass gibt, auf die Gefahren in der dunklen Jahreszeit hinzuweisen. (pd)
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