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Jahresbilanz

Wölfe reißen 68 Nutztiere, 13 trotz Zaun

am Dienstag, 17.11.2015 - 10:00 (Jetzt kommentieren)

Insgesamt 68 Nutztierrisse durch den Wolf meldet das niedersächsische Wolfsbüro für Diepholz und Vechta in ihrer Jahresbilanz. 31 Tiere gehen auf das Konto einer einzigen Wölfin. Sie soll nun einen Sender bekommen.

Das Wolfsbüro des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat am Montag die Gesamtzahl der Nutztierrisse (November 2014 bis 2015) in den Landkreisen Diepholz und Vechta veröffentlicht. Aus der vorgelegten Aufstellung ist ersichtlich, dass einer Wölfin elf Fälle mit insgesamt 31 Tieren eindeutig zugeordnet werden konnten. 94 Prozent der Fälle ereigneten sich auf ungeschützten Weiden. In zwei Fällen rissen Wölfe trotz Grundschutz (Zaun). Auf Weiden mit Grundschutz und Herdenschutzhund bzw. Esel sind keine Risse erfolgt. Im Fall des tot aufgefundenen Kalbes in Südlohne am 11. Oktober 2015 konnte lediglich Hunde-DNA nachgewiesen werden.

Besenderung geplant

Bereits in der vergangenen Woche hatte Umweltminister Stefan Wenzel eine Besenderung der Wölfin angeordnet. "Wenn das betreffende Tier dann wiederholt einen als hinreichend erachteten Schutz überwindet, kann man es mit Hilfe des Senders relativ schnell finden, um weitere Schritte einzuleiten", hatte der Minister im Landtag erklärt. Die Ausstattung mit einem Sender gelte als Vorstufe für denkbare weitere Maßnahmen.

Herdenschutzhunde einsetzen

Die Aufstellung mache deutlich, dass sich der Grundschutz bewähre. Allerdings gäbe es noch zu viele ungeschützte Weiden, heißt es in der Mitteilung des NLWKN. In der Region Goldenstedt sollen die wolfsabweisenden Vorkehrungen zum Schutz der Herden weiter verstärkt werden. Mit dem betroffenen Schäfer wurde inzwischen verabredet, dass er als weitere Schutzmaßnahme kurzfristig Herdenschutzhunde einsetzen wird, deren Anschaffung vom Land Niedersachsen gefördert wird.

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