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Umwelt

Wolf: Bund richtet Kompetenz-Zentrum ein

am Freitag, 16.10.2015 - 15:11 (Jetzt kommentieren)

Das Bundesamt für Naturschutz bereitet derzeit eine bundesübergreifende Dokumentations- und Beratungsstelle für den Wolf vor. Die Linke fordert zudem ein Herdenschutz-Kompetenzzentrum.

Das Wolfsmonitoring der Bundesländer zeigt einen deutlichen Anstieg der in Deutschland lebenden Wölfe. Immer öfter kommt es zu Zwischenfällen mit "Problemwölfen" und zu Nutztierrissen durch den Räuber. Deshalb hat die Regierung die Gründung einer bundesübergreifenden Dokumentations- und Beratungsstelle für den Wolf ausgeschrieben.
 
In einem Antrag an die Regierung forderte nun die Fraktion Die Linke die Einrichtung eines bundesweiten Herden- und Wolfsschutz-Kompetenzzentrums, das sich mit den Bundesländern abstimmen und der Politikberatung dienen soll.
 

Linke: 'Finanzielle Mittel abstellen'

Zur langfristigen Absicherung der Arbeitsfähigkeit des Zentrums sollen, so die Forderung der Linken, finanzielle Mittel im Entwurf des Bundeshaushaltes 2017 eingestellt und in künftigen Haushaltsjahren die Finanzierung fortgeführt werden.
 
"Der aktionistische Schnellschuss des Bundesumweltministeriums ist völlig unzureichend, deshalb bleibt die Forderung bestehen, dass ein Herden- und Wolfsschutzkompetenzzentrum gebraucht wird, das übergreifend Naturschutz und Landwirtschaft zusammen denkt und die Weidetierhaltung unterstützt. Denn viel Wissen ist verloren gegangen und manche Frage muss völlig neu gestellt werden. Dazu brauchen wir zielgerichtete Forschungsvorhaben für bundeseinheitlicher Standards zur Schadensvermeidung und -regulierung und in der Verhaltensforschung", erklärt Kirsten Tackmann, Obfrau im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
 

Forderungen der Linken

  • Erstellung eines nationalen integrierten Managementplans für Wolfs-, Biotop- und Herdenschutz
  • Koordinierung des Forschungsbedarfs einschließlich der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung zur Anpassung des Wolfes an die Bedingungen in den derzeitigen Ausbreitungsregionen in Deutschland
  • Forschungsergebnisse zum Herdenschutz, aus dem Wolfsmonitoring und Totfundmonitoring zu bündeln und zu vernetzen
  • Aufbau eines bundesweiten Informationssystems über reale Risiken, effektive Maßnahmen zur Vorbeugung und Vermeidung von Schäden an Weidetieren.
  • Erarbeitung bundesweit einheitlicher Standards zur Schadensvermeidung in der Weidetierhaltung und Koordinierung eines einheitlichen Systems zur raschen Schadensregulierung
  • Erarbeitung von Empfehlungen zum Einsatz von geeigneten Nutztierrassen und zur Herdenzusammensetzung in der Weidehaltung
  • Entwicklung unterschiedlicher Herdenschutzsysteme
  • Entwicklung von bundesweiten Standards für Zucht, Ausbildung und Haltung von Herdenschutzhunden

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