Als der Hobby-Schafbauer Mathias Decurtins sich an jedem Morgen mit Rufen dem Schafstall nähert, um seine Tiere zu füttern, muss der Täter wohl geflüchtet sein. Der Schweizer fand lediglich im Stall ein blutiges, totes Schaf und Spuren im Schnee. Wie sich herausstellte, stammen sie von einem Wolf, der daraufhin in der Nähe weitere Schafe gerissen haben soll, wie die Zeitung Südostschweiz berichtet.
Erster Fall eines derartigen Wolfangriffs
Es ist das erste Mal, dass ein Wolf gezielt in bewirtschaftete Ställe eingedrungen sei, wie der Bündner Bauernverband schreibt. Der Wolf muss wohl über eine halbhohe Stalltüre gesprungen sein, hinter der sich die Schafherde mit 22 Tieren befand.
Bündner Bauernverband fordert Abschuss des Wolfs
Mathias Decurtins ist vor allem enttäuscht von der Politik. "Sie behauptet man habe Platz für alles: Für Tiere und Touristen, Wölfe und Bären." Dem sei aber nicht so.
Auch der Bündner Bauernverband hält solche Übergriffe für nicht tolerierbar und fordert den Abschuss des Wolfes. Dafür müssten die gesetzlichen Grundlagen angepasst werden. "Gerade im Bereich des Tierwohls sind die Ansprüche an die Landwirtschaft sehr hoch. Dem wirken Forderungen nach geschlossenen Stalltüren klar entgegen", heißt es in der Medienmitteilung weiter.
Decurtins hat inzwischen den oberen, offenen Teil der Stalltür mit einem Gitter geschlossen. Ein mulmiges Gefühl bleibe trotzdem.
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