Wie das Fachmagazin jagderleben und sowie das "Kontaktbüro Wölfe in Sachsen" berichten, hat sich im deutsch-tschechischen Grenzbereich eine Wölfin mit einem Hund gepaart. Jetzt soll der letzte Hybrid abgeschossen werden. Es sei nicht auszuschließen, dass das einjährige Tier inzwischen in Sachsen umherstreift, melden die Experten.
Wolf-Hund-Mischlingswelpen in Tschechien
Im Bereich Rumburk in der Tschechischen Republik, angrenzend an den Freistaat Sachsen, wurden bereits 2016 nach einer Verpaarung zwischen einer Wölfin und einem Hund drei Wolf-Hund-Mischlingswelpen (Hybriden) geboren, meldet das Kontaktbüro.
Die Tiere wurden mehrmals beobachtet und fotografiert. So sei anhand des äußeren Erscheinungsbildes der Verdacht aufgekommen, dass es sich um Mischlingswelpen handelte.
Genetische Untersuchung des Wolfs-Hund-Hybriden
Zwei der Welpen kamen in den folgenden Wochen bei einem Autounfall sowie durch einen Jäger ums Leben, so das Kontaktbüro weiter. Die genetische Untersuchung des verunfallten Vierbeiners bestätigte dann eindeutig die Vermutung, dass es sich um einen Wolfs-Hund-Hybriden handelte.
Abschuss von Wildtier-Haustier-Mischlingen
Das Tschechische Umweltministerium gab daraufhin den Auftrag zur Tötung des letzten Welpen. Laut "Kontaktbüro Wölfe in Sachsen" werden Wildtier-Haustier-Mischlinge aus Artenschutzgründen in der Regel aus der Natur entfernt, um eine Ausbreitung der Haustiergene in der Wildpopulation zu verhindern.
Rechtlich abgesichert ist die Entnahme im Übrigen durch die Berner Konvention. Diese besagt, dass aus artenschutzrechtlichen Gründen Wolfs-Hybride aus der Natur entnommen werden müssen, wenn ein zweifelsfreier Nachweis vorliegt, erklärt Benedikt Schwenen von jagderleben.
Wolf-Hund-Mischling in Sachsen
Bisher gelang der Abschuss des Hybriden allerdings nicht. Er sei eindeutig zu erkennen, da er eine dunklere Fellzeichnung als reinrassige Wölfe aufweise. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das inzwischen einjährige Tier in nächster Zeit aus dem Gebiet abwandert und eventuell im Freistaat Sachsen auftaucht, meldet das Kontaktbüro.
Hybriden: Gefährdungspotenzial für Menschen
Ein höheres Gefährdungspotenzial für Menschen gehe laut Spezialisten durch Hybriden, die in freier Wildbahn von einer Wolfsmutter aufgezogen wurden, nicht aus. Wolfshinweise aus der Bevölkerung sind für das Wolfsmonitoring eine wertvolle Hilfe und können jederzeit an die Landratsämter oder das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung gemeldet werden.
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