Im Gegenteil, eine Änderung des Fahrplans wäre furchtbar komplex und ginge mit großer Wahrscheinlichkeit zum Schaden für die Entwicklungsländer aus, erklärte WTO-Generaldirektor Pascal Lamy in Uruguay. EU-Handelskommissar Karel De Gucht hatte zuvor in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine "Doha-Runde light" in den Raum gestellt, mit geringen Zollsenkungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Entwicklungsländer bräuchten einen fairen Weltagrarhandel, argumentierte Lamy. Deshalb müssten die Industrieländer ihre landwirtschaftlichen Beihilfen einschränken.
Abschluss noch 2010
Die Cairns-Gruppe, in der sich die führenden Agrarexportnationen zusammengeschlossen haben, plädierte während ihres Treffens in dieser Woche in Punta del Este in Uruguay für einen Abschluss der Runde noch in diesem Jahr. Lamy hält dies für technisch machbar, wenn der politische Wille vorhanden sei. In den USA hätten sich die Voraussetzungen für einen Abschluss verbessert. US-Präsident Barack Obama wolle mit wachsenden Exporten die Erholung der Wirtschaft absichern und dabei könne der Zollabbau nach einem Ende der WTO-Verhandlungen helfen, meinte Lamy. Die G-20, die die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer umfasst, wird bei ihrer Zusammenkunft im Juni in Kanada über das weitere Vorgehen in der Doha-Runde beraten. (aiz)
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