Zecken per Post verschicken – Warum das Töten nicht immer richtig ist
Es klingt skurril, aber wer Zecken neuerdings mit der Post verschickt, statt zu entsorgen, leistet einen wichtigen Beitrag zur Forschung. Deutschlandweit rufen mehrere Forschungsprojekte die Bevölkerung dazu auf die Zecken nicht zu töten, sondern einzusenden. Warum? Das erfahren Sie hier im Video.

Großprojekt Zecken-Atlas Zepak
Eines der Großprojekte ist ein Zecken-Atlas namens Zepak, kurz für „Zecken und ihre Pathogene im Klimawandel. Bei Zepak handelt es sich um eine Sammlung von Zeckenfunden, die auf einer interaktiven Karte online einsehbar sind. Gefördert wird dieses Projekt vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Robert Koch Institut. Ziel dabei ist eine die Erstellung einer Übersicht darüber, wo und zu welchem Zeitpunkt in Deutschland welche Zeckenart zu finden ist. Ebenso sollen anhand der eingeschickten Zecken neue Arten entdeckt sowie potenzielle Krankheitserreger erforscht werden.
Neue Zeckenarten? Der Einfluss des Klimawandels
Bedingt durch den Klimawandel werden immer wieder neue Zeckenarten bei uns entdeckt. Hinzu kommt, dass diese neue, exotische Krankheitserreger in sich tragen. Die dadurch entstehende Gefahr ist bisher in ihrem Ausmaß noch nicht absehbar. Daher sind Zeckenfunde besonders spannend. Zum einen kann die Frequentierung und zu welchem Zeitpunkt im Jahr die heimischen Zeckenarten unterwegs sind herausgefunden werden. Daraus lässt sich auch das FSME und Borreliose Risiko besser einschätzen.
Zum anderen kann man anhand der Funde feststellen, welche neuen Zeckenarten sich etablieren und somit Krankheitserreger einschleppen. Beispiel hier sind die Auwaldzecke oder Zecken der Gattung Hyalomma.
Auwaldzecke und Hyalomma
Ein zweites Projekt, vorrangig für die Region Hannover, wird durch die Tiermedizinische Hochschule Hannover betreut. Hierbei wird die Auwaldzecke sowie Zecken aus der Gattung Hyalomma genauer unter die Lupe genommen. Ziel dabei ist es, die Gefahr von übertragbaren Krankheiten, der genannten Zeckenarten einschätzen zu können.
Aus diesem Grund wird um fleißiges Mitsammeln gebeten. Der Fundort der Zecke soll entweder mit der Postleitzahl oder mit GPS- Daten angegeben werden. Falls die Zecke bei einem Tier gefunden wurde, sollte unbedingt die Tierart mit angegeben werden.
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