Vergangenen Freitag ist in Großbritannien die Zuckersteuer auf Softdrinks wirksam geworden. Das hat auch hierzulande die Diskussion angefacht. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zeigte sich skeptisch. Wer meine, mit einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke sei das Problem gelöst, mache es sich zu einfach, erklärte sie. Sie wolle stattdessen die im Koalitionsvertrag angekündigte Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Salz und Fett gemeinsam mit der Branche auf den Weg bringen, kündigte Klöckner an. Im Übrigen setze sie auf Ernährungsbildung und Verbraucheraufklärung.
So stehen SPD und FDP zur Zuckersteuer
Die ernährungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ursula Schulte, wandte sich derweil gegen vorschnelle Festlegungen. Man sollte genau prüfen, „welche Effekte die Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Getränke in anderen Ländern bewirkt hat“, forderte Schulte.
Ablehnend äußerte sich hingegen die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Katharina Kloke. Aus ihrer Sicht wäre die Einführung einer Zuckersteuer „falsch und eine Bevormundung der Bürger“.
Zucker und Körpergewicht: Wer trägt die Schuld?
Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) kritisierte eine Abgabe auf Zucker als kontraproduktiv, weil damit der Fokus ausschließlich auf einen Nährstoff gelegt werde. Beim Körpergewicht zähle allerdings nur die Energiebilanz; woher die Energie komme, spiele dabei keine Rolle. Die „Dämonisierung“ zuckerhaltiger Getränke könne dazu führen, dass stattdessen mehr andere kalorienhaltige Getränke konsumiert würden.
Demgegenüber hielt die Verbraucherorganisation „foodwatch“ dem Getränkekonzern Coca-Cola eine Mitverantwortung an ernährungsbedingten Krankheiten wie Diabetes und Fettleibigkeit vor und forderte die Politik zum Handeln auf.
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