Sehr kritisch wurde am Montag auch der Bericht zur Zukunft der GAP von Albert Dess (CSU) im Europäischen Parlament aufgenommen. Er stieß im Agrarausschuss des EP in Brüssel bei den meisten Fraktionen auf Ablehnung. Dess möchte die heutigen Agrarumweltprogramme der 2. Säule der Gemeinsamen
Agrarpolitik ausbauen, um die GAP "grüner" zu machen. Nach den Reformplänen des Abgeordneten sollen nur noch diejenigen Landwirte Direktzahlungen bekommen, die an Umweltprogrammen teilnehmen. Der zusätzliche Geldbedarf für die Programme soll aus der 1. Säule gedeckt werden. Für die Landwirte bedeutet dies eine Kürzung der Direktzahlungen.
Die Sozialdemokraten, die Grünen und die Liberalen lehnen das Konzept ab und fordern stattdessen neue Umweltprämien in der 1. Säule der GAP, die eine Umverteilung überflüssig machen würden. Die drei Fraktionen werfen Dess vor, entgegen seinem eigenen Anspruch werde das System noch komplizierter. Auch in der eigenen EVP-Fraktion bekam der Berichterstatter wenig Unterstützung, vor allem für seinen Finanzierungsvorschlag. Die österreichische Abgeordnete Elisabeth Köstinger erklärte, die Landwirte in EU-Mitgliedstaaten, die sich bisher schon stark an den Umweltprogrammen der 2. Säule beteiligten, dürften nicht erneut zur Kasse gebeten werden. Bis zum 2. Mai wollen sich die Abgeordneten einigen und möglichst geschlossen ein GAP-Papier verabschieden. (aiz)
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