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Dorf und Familie

Zukunftsbranche Landwirtschaft, Füttern mit Harnstoff und Fragen zur Milchquote

Landwirtschaft: Mähdrescher bei der Ernte von WEizen
am Samstag, 06.11.2010 - 08:00 (Jetzt kommentieren)

Welche Branche in der Landwirtschaft hat Zukunft? Was ist bei der Fütterung von Harnstoff zu beachten und kann man Triticalestroh verfüttern? Diese und andere Fragen wurden diskutiert.

Umstellung auf Futterharnstoff

Spielvogel möchte seine Mischration auf Futterharnstoff umstellen und hat dazu ein paar Fragen: " Hat jemand praktische Erfahrung mit dem bekannten Futterharnstoff gemacht hat. Mich würde interessieren wie viel ihr den Kühen maximal verabreicht und welche Aminosäurenausgleich ihr verwendet beziehungsweise Kosten des Futterharnstoffes und des Mineralfutters zum Ausgleich." Matthias antwortet darauf: "Wir setzen seit gut einem Jahr pro Kuh 100 Gramm Futterharnstoff ein. Ausgleichen brauchst du da nichts, wichtig ist das der Stickstoff aus dem Harnstoff durch Energie gedeckt ist, sprich du brauchst einen positiven RNB in der Ration. Lohnen tut sich der Einsatz von den Kosten her nur wenn man dadurch Soja einsparen kann. Du musst auch sicherstellen das der Harnstoff gut ins Futter eingemischt wird und keine Kuh an mehr als die ihr zugestandende Menge kommt, sonst kann es zu Vergiftungen kommen. Einsetzten darfst du nur zertifizierten Futterharstoff und du musst den Einsatz dokumentieren, kann sonst zu Sanktionen bei einer CC_konrolle geben. Umstellen würde ich langsam die Menge steigern 30gr ... 50 gr... 75 gr 100 gr und Beobachten wie die Kühe reagieren. Und die Harnstoffwerte in der Anlieferungsmilch und MLP überwachen." Auch Rush teilt seine Erfahrungen mit: "Preis zwischen 50 - 60 Euro je dt bei Abnahme von 1000 kg (SKW Piesteritz). Wenn du damit anfängst, lieber vorsichtig steigern (10 g pro Tag). Am besten über den Futtermischwagen füttern, da wird der Harnstoff gut eingemischt und die Gefahr einer Überdosierung ist kaum gegeben. Kenne einen Betrieb der das ganze über die Futterstation gefüttert hat - Brückenbildung mit Entmischung - dann gabs Harnstoff pur für 5 Tiere, diese lagen am Morgen tot im Stall. Also Vorsicht! Je mehr Maissilage in der Ration ist, desto mehr kannst du einsetzen. Bei 30 % Maisanteil würde ich auf maximal 50 - 60 g gehen (in Abhängigkeit vom Rohproteingehalt der Grassilage natürlich). Bei 50 % - 70 % Rationsanteil 90 - 100 g. Darüber würde ich eher nicht gehen - niemals extrem füttern. Du musst als Futtermittelunternehmer im Zuge der Primärproduktion (HACCP) gemeldet sein. Einsatz muss nicht täglich dokumentiert werden, nur bei Rationsumstellungen."

Welche ist die Zukunftsbranche in der Landwirtschaft?

"Welche ist die Zukunftsbranche in der Landwirtschaft" - das fragt Ostwestfale. Auf die Meinung von Vario711: " in naher Zukunft Biogas,
aber auf lange Sicht Ernährung" fragt Flori828: "meinste wirklich Biogas?? aber dann nur wenn man die Wärme voll nutzt!..wie z.B bei einem Schweinestall, Getreidetrocknungsanlage, oder Hähnchenmaststall..oder die Wärme ans Dorf weiterverkaufen!..aber ob Biogas Zukunft hat, für die die Biogas schon seit ein paar Jahren haben aufjeden Fall aber die erst anfangen, das weiß ich nicht!" das bestätigt auch simmedriver bestätigt das: "ich bin auch der Meinung das Biogas keine Zukunft hat den wenn ich ich sehe wie viele hunderte ha nur Mais angebaut werden nur um die Biogas anlagen zu ,, füttern `` dann geht das zu lasten des der Fruchtfolge des Bodens usw. was nun die Branche ist kann man glaub ich so dierekt nicht sagen ich denke mal es wird wohl die Ernährung sein" Matthias ist hier anderer Meinung: "Ich denke das sich Biogas trotz der negativen Auswüchse weiter ausbauen wird. Den von der Politik wird der Energiemix gefordert und gefördert. Die brauchen eine Alternative zu den fossilen und atomaren Energien, es kann als einzige regenerative Energie gespeichert werden und ist Grundlastfähig. In Anbetracht steigender Energiepreise wird auch die Subventionierung übers EEG an Bedeutung verlieren. Ich denke das in Zukunft Die Wärmenutzung der BGA's an Bedeutung gewinnen wird, Sprich Sonderkulturen sowohl pflanzlich als auch tierisch. Ansonsten denke ich das es "den" Zukunftszweig in der Landwirtschaft nicht geben wird, Landwirtschaft wird hoffentlich auch in Zukunft vielfältig sein, nur wird alles spezialisierter sein"

Triticalestroh verfüttern?

Gelbfelge fragt: "mir ist Triticalestroh zum Verfüttern (Mutterkühe) angeboten worden weil Gerstenstroh kaum zu bekommen ist bei uns. Hat da jemand Erfahrung mit ?" Nieper antwortet: "Wenn die Qualität stimmt spielt es keine Rolle welche Art Stroh du fütterst. Wir z.b. füttern schon seit Jahren grundsätzlich bestes Weizenstroh.klappt astrein." DWEWT schreibt: "bei den Wiederkäuern gibt es eine Beliebtheitsskala in Bezug auf Futterstroh. Mit abnehmender Beliebtheit: Haferstroh, Gerstenstroh, Weizenstroh, Triticalestroh und Roggenstroh. Genau umgeklehrt ist die Reihenfolge, bei der Eignung für die Einstreu." dem entgegenet Martl: "ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich Triticale-Stroh im Mist relativ schlecht umsetzt, da es relativ hart ist. Unsere Mutterkühe lieben Triticale Stroh, aber Hafer mögen sie überhaupt nicht, und Schafe fressen recht gerne das Haferstroh. Das Beste Stroh zum verfüttern ist mit abstand Erbsenstroh."

Milchquote: Verpachtung mündlich gekündigt und  nun?

Schwabe20 wendet sich mit einem Problem an die (Wurde entfernt)gemeinde: "Unser Milchstall ist vor 16 Jahren abgebrannt wir haben dann den Ackerbau und die Schweinemast weiter betrieben und die Milchquote verpachtet. Nun hat der Pächter leztens abends auf einem Geburtstag  die Quote mündlich gekündigt. Und 2. das Milchwerk das der Quote angehört hat Insolvenz angemeldet. Da ich mich die Letzten Jahre wenig mit dem Problem beschäfftig habe wissen wir nicht so recht weiter. Habe jetzt im Net geschaut und nicht wirklich Antwort gefunden." Drehung antwortet darauf: "zum einen ist bei einer Vertragskündigung die Schriftform notwendig. Zum anderen wenn dein Pächter das Pachtverhältnis beendet fällt die Quote an den Verpächter zurück. Wenn du sie nicht selbst nutzt muss sie unverzüglich verkauft werden. D.h. i.d.R. sie auf der Quotenbörse anbieten. Lässt du sie ruhen, nutzt sie nicht selbst bzw. verkaufst sie nicht in einem bestimmten Zeitraum so kann es sein das du sie verlierst. Ich würde mich an deiner Stelle bei der zuständigen Landwirtschaftskammer oder deinem Landvolk-/ Bauernverband informieren. Die haben Spezialisten für diese Materie. Die Quote ist nicht an ein Milchwerk gebunden, sondern an den Eigentümer." und Karlo ergänzt noch: "Neu verpachten kann man sie nicht, 1/3 fällt in die Landesreserve, 2/3 kannst du an der Börse verkaufen die ganze Quote bekommst du nur zurück, wenn du selber wieder anfängst zu melken"

Tierquälerei durch überfüllte Euter

Karlo fragt: "Wer hatte auf einem Auktionsplatz schon Begegnungen mit dem Verein
animals angels? Sie sollen zur Zeit bundesweit auf Auktionsplätzen unterwegs sein, auf der Suche nach milchtropfenden Eutern. Wegen Tierquälerei schalten sie wenn sie fündig werden das Veterinäramt ein." Darauf Martin1977: "Boah. Dann ist ja jede Geburt Tierquälerei, weil hier ja auch durch das Oxytocin die Milch ins Euter schießt. Die armen Frauen". Und BauerErnie meint: "Hab mir deren Seite mal angesehen und einige Sachen gelesen. Ich denke mal ihr Hauptwissen , haben die aus irgendwelchen Filmen im Tv."

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