Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck will die Änderungen am EU-Saatgutrecht "an ihren Folgen für die Biodiversität und für die bäuerliche Landwirtschaft in Europa" messen. Die Landwirtschaft dürfe nicht in größere Abhängigkeit von multinationalen Saatgutkonzernen geraten. Die Kommission dürfe nicht dazu beitragen, dass sich der Saatgutmarkt weiter monopolisiere.
Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer wusste im Anschluss an ein Gespräch mit EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg zu berichten, dass eine geplante Verschärfung der Nachzucht- und Regulierungsregeln beim Saatgut vom Tisch sei. "Die Saatgutkonzerne konnten sich im Hinblick auf Lizenzierung jeder Saatgutvermehrung alter Sorten nicht durchsetzen", erklärte Meyer nach einem Besuch in Brüssel. Das erleichtere Vielfalt bei Gemüse- und Obstsorten und stärke gerade kleineren Betrieben den Rücken, die die hohen Lizenzierungskosten gar nicht bewältigen könnten.
- EU-Kommission überarbeitet Saatgutrichtlinie (11. Dezember 2012) ...
Die FDP-Europaabgeordnete Britta Reimers sprach von einer Lobbykampagne. Die Behauptung, die EU wolle den Obst- und Gemüseanbau von Privatgärtnern einschränken, sei nicht auf belegbaren Fakten begründet. Hobbygärtner könnten ihr Saatgut auch in Zukunft wie bisher verwenden.
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