
In Lissabon höre ich die typisch portugiesische Fado Musik, laufe hunderte Hügel rauf und runter und bestaune dabei die bunten Häuser und verwinkelte Gassen.
Spontan beschließe ich, danach mit dem Bus nach Peniche, nördlich von Lissabon zu fahren. In der kleinen Stadt wohne ich im "West Hostel", wo ich drei andere deutsche Mädels kennenlerne, die auch alle alleine unterwegs sind.
Wir leihen uns Surfboards aus und versuchen - ziemlich erfolglos - im Meer auf den Brettern aufzustehen. Hinterher essen wir zusammen mit dem Besitzer des Hostels eine typisch portugiesische Spezialität: kleine, gelbe Schnecken nicht so mein Fall aber auf jeden Fall eine Erfahrung wert. In Porto probiere ich mit einigen neuen internationalen Freunden Portwein - ein Muss in Porto. Die zweitgrößte Stadt des Landes ist einfach unglaublich schön, am Fluss Douro gelegen, fast so hügelig wie Lissabon, aber noch bunter.
Relaxen und feiern
Dann reise ich einmal quer durchs Land an die Algarve. Portugal ist zum Glück sehr klein, trotzdem dauert es mit dem Bus fast zehn Stunden. Dafür ist dieser Reiseweg aber auch wirklich günstig, 30 Euro kostet das Ticket nach Faro.
In der Nähe von Sagres, dem südwestlichsten Rand des europäischen Festlandes, probiere ich noch einmal zu surfen - dieses Mal schon etwas erfolgreicher.
Bars, Clubs und Straßen mit Menschen in Feierlaune - Lagos ist die Party-Stadt schlechthin. Und tagsüber? Da relaxe ich an den wunderschönen, von Felsen eingeschlossenen Stränden. Die letzten Nächte vor meinem Rückflug verbringe ich wieder in Lissabon. Eigentlich möchte ich shoppen, aber mit nur noch zehn Euro auf dem Konto ist das Vorhaben schwierig - also doch noch mal Wäsche waschen.
Menschen, Momente und Muskelkater
Mein Fazit: Ich habe viele liebenswürdige und faszinierende Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt. In den Hostels war das kein Problem. Das gehört zu den schönen Seiten des Backpackens. Dazu gehören auch die kostenlosen Gitarrenkonzerte (irgendjemand hat immer eine Gitarre dabei) - und dass ich viele schöne Städte und Landschaften sehen und einfach in den Tag hinein leben konnte. Sobald ich Lust habe weiterzuziehen, ziehe ich eben weiter. Natürlich ist nicht alles rosig. Der schwere Rucksack lässt mich Muskeln spüren, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe. In jedem Mehrbettzimmer schnarcht mindestens eine Person, auch die Badezimmer sind oft nervenaufreibend defekt und veraltet. Doch all das sind Kleinigkeiten verglichen mit dem Spaß beim Backpacken. Vielleicht habt Ihr jetzt auch Lust bekommen, mit einem Rucksack die Welt zu entdecken?!