Der global agierende Landtechnikhersteller ACGO hat im zweiten Quartal 2017 nicht zuletzt wegen reger Geschäfte in Westeuropa Umsatz und Gewinn spürbar steigern können. Eigenen Angaben zufolge erzielte der US-Konzern zwischen Anfang April und Ende Juni einen Netto-Gesamtumsatz von 1,85 (Milliarden) Mrd. Euro ohne Währungseffekte, was einem Plus von 8,5 Prozent (%) zum vergleichbaren Vorjahresquartal entsprach.
Einem Rückgang von 4 % auf umgerechnet 402,4 Mio Euro im Kernmarkt Nordamerika standen dabei ein Zuwachs von 8,7 % auf 1,07 Mrd. Euro in der Region Europa und Mittlerer Osten (EME) sowie ein Umsatzplus von fast 24 % in Südamerika und von annähernd 32 % im asiatischen Raum gegenüber.
Der ausgewiesene Gewinn sei dabei um 87 % auf 0,96 Euro je Aktie gestiegen. Nach Darstellung von AGCO-Vorstandschef Martin Richenhagen basieren die guten Ergebnisse maßgeblich auf einer stärkeren Nachfrage und höheren Margen in der Region EME.
Sehr zufrieden mit dem zurückliegenden Geschäftsverlauf äußerte sich in Marktoberdorf auch der Vorsitzende der AGCO/Fendt-Geschäftsführung, Peter-Josef Paffen. Laut seinen Angaben konnte Fendt den Traktorenabsatz in Deutschland in den ersten sieben Monaten dieses Jahres deutlich steigern und damit seinen Platz als Branchenprimus klar verteidigen.
Margen dürften steigen
Richenhagen wies auf der internationalen Pressekonferenz von AGCO/Fendt am vergangenen Freitag in Marktoberdorf darauf hin, dass die Erwartungen an den Geschäftsverlauf im gesamten Kalenderjahr wegen der guten Entwicklungen auf wichtigen Märkten bereits zum zweiten Mal substantiell angehoben worden seien.
Der AGCO-Chef rechnet derzeit für 2017 mit einem Gesamtumsatz von mindestens 6,72 Mrd. Euro. Brutto-und Betriebsmarge dürften zudem aufgrund der verbesserten Absatzzahlen sowie der positiven Auswirkungen der Kostenreduzierungsmaßnahmen des Unternehmens höher als 2016 ausfallen.
Auf Basis dieser Annahmen liege das Ziel für den Gewinn pro Aktie 2017 bei 2,43 Euro real oder 2,52 Euro bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen und einen nicht zahlungswirksamen Aufwand im Zusammenhang mit dem Verzicht auf eine aktienbasierte Vergütung.
Paffen: 'Schleppermarkt hat Talsohle durchschritten'
Wie Paffen berichtete, hat der Schleppermarkt in Deutschland in diesem Jahr offenbar die Talsohle durchschritten. Nach einem deutlichen Einbruch in den Jahren 2014 bis 2016 sei der Verkauf von Traktoren zwischen Januar und Ende Juli 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum sei der Absatz von Fendt-Traktoren aber mit insgesamt 3.912 Zulassungen um 20 % angewachsen, womit das Unternehmen den ersten Platz bei den Traktorenherstellern in Deutschland verteidigt habe, bilanzierte Paffen.
Im Leistungssegment oberhalb von 200 PS sei mit 1.627 Zulassungen sogar eine Stückzahlsteigerung um 27,5 % und ein Marktanteil von 39,5 % erreicht worden. Getrieben wurde die Entwicklung nach Darstellung von Paffen nicht zuletzt durch die rege Nachfrage nach dem Fendt-Spitzenmodell, dem Schlepper Fendt 1000 Vario, der in der Leistungsklasse oberhalb von 400 PS auf Anhieb den ersten Platz belegt habe.
Hiervon werde man bis zur Agritechnica 2017 die 1 000. Maschine verkaufen, kündigte Paffen an. Insgesamt wolle man die Marktposition von Fendt in Deutschland halten und in den mittleren PS-Klassen weiter ausbauen.
Insgesamt geht Paffen für das Gesamtjahr 2017 von einem Absatz in Höhe von insgesamt gut 15.000 Fendt-Schleppern aus, was einem Plus von 12 % zum Vorjahr entsprechen würde.