Agrarkonzern Kernel investiert 40 Mio. Dollar in ukrainische Häfen


Um alternative Exportrouten für Sonnenblumenöl aus der Ukraine zu schaffen, will die ukrainische Agrarholding Kernel 44,15 Mio. US-Dollar in die zerstörte Hafeninfrastruktur investieren.
Nach Angaben der Holding will Kernel 24,75 Mio. Dollar für das Umschlagterminal im Hafen von Reni sowie 19,4 Mio. Dollar für Lageranlagen im Hafen von Tschornomorsk ausgeben. Beide Investitionen sollen dem Umschlag von Sonnenblumenöl dienen.
Für die Übernahme der Lageranlagen im Hafen von Tschornomorsk müsse noch die kartellrechtliche Freigabe erfolgen. Bis zum 31. Dezember 2023 soll die Transaktion abgeschlossen sein.
Sonnenblumenöl soll per Lkw transportiert werden
In einer Erklärung von Kernel heißt es, dass die Anlagen als Lager- und Umschlagplatz genutzt werden sollen, um das Sonnenblumenöl über die Schiene zu empfangen, es im Lager zu sammeln und dann per Lkw in den Donauhafen umzuleiten. Durch Kernels Übernahme könnten die Logistikkosten gesenkt werden.
Im Falle einer Freigabe der Schwarzmeerhäfen sollen die Anlagen als zentraler Tiefwasser-Umschlagsplatz genutzt werden.
Nach Zerstörung der Häfen Exporte noch sehr teuer
Darüber hinaus wird in der Erklärung von Kernel auf den Rückgang des Exportvolumens bei gleichzeitig stark gestiegenen Logistikkosten für die alternativen Exportkanäle seit dem russischen Angriff im Februar 2022 hingewiesen. Der reguläre Geschäftsbetrieb sei durch eine zerstörte Energieinfrastruktur und Stromausfälle gestört worden. Wegen des von Russland nicht verlängerten Getreideabkommens habe erheblich weniger Sonnenblumenmehl und Sonnenblumenöl exportiert werden können. Beim Export von Sonnenblumenöl ist Kernel weltweit führend.
Unmittelbar nach der Beendigung des Getreideabkommens hätten Raketenangriffe die Häfen in Odessa, Tschornomorsk und Reni zerstört. Auch Eisenbahnzuführungen und Rohrleitungssysteme seien beschädigt worden. Am 16. August habe die Angriffsserie laut Kernel ihren Höhepunkt erreicht, als russische Drohnen im Hafen von Reni Getreidelager und Getreideumschlagterminals trafen.
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