Nach den zahlreichen Protestaktionen und Blockaden von Lagern des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) in den vergangenen Wochen haben Aldi, Edeka, Lidl und Rewe für den kommenden Freitag (11.12.2020) einem Treffen mit Vertretern von Land schafft Verbindung (LSV) Deutschland zugestimmt. Auch eine Gruppe von Landwirten aus Cloppenburg, die die Schwarz-Gruppe zu Zugeständnissen bewegt hat, wird bei dem Gespräch dabei sein. Darüber informierte LSV Deutschland-Vorstand Dirk Andresen in einem Video, das gestern am späten Abend verbreitet wurde.
Andresen ruft die Landwirte zur Ruhe auf. Bis Freitag sollen sie auf weitere Aktionen beim Einzelhandel verzichten. In dem Gespräch am Freitag soll es um „kurzfristige Preisforderungen“, aber auch um eine Neustrukturierung der Handelsbeziehungen gehen.
Lidl schlägt die Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle vor
Der Discounter Lidl hatte gestern vorgeschlagen, eine neutrale Ombudsstelle einzurichten. Die Ombudsstelle soll auf vergleichbare Konflikte zwischen Handel und Landwirtschaft reagieren und einen schnellen Austausch der Marktpartner organisieren. Außerdem unterstützt auch Lidl eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels.
Konkurrent Aldi hatte nach Gesprächen mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner einen solchen Verhaltenskodex angeregt. „Mit einem klaren Kodex und einer Ombudsstelle können wir Streitthemen an zentraler Stelle bündeln und viel schneller über Lösungen sprechen“, sagte Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören.
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