Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Klimaschutz

Arla kündigt klimaneutrale Milch an - wie geht das?

arla-oeko-milch
am Donnerstag, 19.11.2020 - 12:00 (3 Kommentare)

Arla wirbt damit, in Dänemark eine klimaneutrale Milch auf den Markt gebracht zu haben. Wie kann Milch ohne CO2 erzeugt werden? Das Geheimnis heißt: Klimakompensation.

Die Produktion von 1 Liter Kuhmilch verursacht einen CO2-Ausstoß von etwa 1,45 kg CO2-Äquivalenten. Milch und Milchprodukte werden daher, ebenso wie Rindfleisch, von Verbrauchern gern als Klimakiller bezeichnet. Landwirte, Molkereien und LEH sind folglich daran interessiert, für den Klimaschutz den CO2-Fußabdruck der Milch zu verringern. 

Das dänische Molkereiunternehmen Arla Foods hat nun nach eigenen Angaben in Dänemark eine klimaneutral produzierte Milch auf den Markt gebracht. In Schweden kann man die CO2-Netto-Nullmilch in Bio-Qualität bereits seit letztem Jahr kaufen. 

Milcherzeugung komplett ohne CO2 - wie soll das gehen?

Strenggenommen geht es nicht, erklärt Arla. Denn: Man könne einer Kuh nicht einfach sagen, dass sie kein Methan in die Atmosphäre rülpsen soll. Die Lösung des dänischen Molkereiriesen heißt Klimakompensation. 

Klimakompensation ist ein gern genutztes Instrument, um Kohlendioxid-Emissionen auszugleichen. Das ist möglich über eine Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes an anderer Stelle oder durch dauerhafte Speicherung von Kohlenstoff. Häufig angewendet werden zum Beispiel Aufforstung oder die Förderung von alternativen Energien wie Solarstrom, Biomasse- oder Wasserkraftwerke. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Anbietern, die Klimakompensationsprojekte betreiben und dafür Klimazertifikate verkaufen. 

Arla geht neue Wege

Arla erklärt, jetzt in verschiedene Projekte zu investieren, um die 123.000 t CO2 auszugleichen, die durch die Produktion der jährlich 90 Mio. Liter Milch im Arla Öko-Sortiment anfallen. "Wir werden nicht weniger als die gleiche Menge CO2 absorbieren, was zu einer Gesamtemission von Null führt." 

Die dänische Molkerei räumt allerdings ein, man werde "niemals in der Lage sein, emissionsfreie Produkte aus unserer Milchproduktion zu erreichen." Dies liege daran, dass ein großer Teil des CO2-Fußabdrucks der Milch aus dem Methanausstoß der Kühe stamme.

Arla Foods ist die erste Molkerei, die groß in das Geschäft mit der Klimakompensation einsteigt. Bereits früher im Jahr hatte Arla neue Wege beschritten und angekündigt, zukünftig stärker auf Milchersatzprodukte wie Hafermilch zu setzen.

Mit Material von arla foods

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...