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Agrarhandel

BayWa bestätigt Wachstum im Geschäftsjahr 2020

Fahnen vor einem BayWa-Werk
am Donnerstag, 25.03.2021 - 14:01 (Jetzt kommentieren)

Die BayWA AG hat ihr erfolgreiches letztes Geschäftsjahr mit Steigerungen über die eigene Zielsetzung hinaus bestätigt. Wegen der Umstrukturierung verursachte der inländische Agrarhandel höhere Kosten.

In einer Pressemitteilung erklärt der Konzern, dass alle Segmente zum Wachstum beigetragen hätten. Im inländischen Agrarhandelsgeschäft seien zwar höhere Umsätze, aber ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnet worden.

Dass sich das Geschäft in der Corona-Krise positiv entwickelt habe, sei der Rolle des Konzerns als Grundversorger und den zukunftsweisenden Segmenten – beispielsweise den erneuerbaren Energien – geschuldet gewesen.

Höhere Dividende geplant

Die Zahlen aus dem vorläufigen Geschäftsbericht haben sich weitgehend bestätigt. So sei mit dem EBIT von 215,2 Mio. Euro ein deutlich besseres Ergebnis erzielt worden als erwartet. Im Vorjahr habe die BayWa 188,4 Mio. Euro erreicht. In einigen Segmenten konnten 2020 neue Höchstwerte verzeichnet werden; insgesamt folgten jedoch alle Geschäftsfelder der positiven Entwicklung.

Wie bereits Anfang des Monats angekündigt, lag der Umsatz im letzten Jahr bei 17,2 Mrd. Euro und steigerte sich damit nach Angaben der BayWa „moderat“.

Eine Erhöhung der Dividende um 0,05 Euro auf 1,00 Euro pro Aktie sei noch nicht beschlossen, aber nach wie vor geplant.

Starke Nachfrage in den operativen Bereichen

Der Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz hebt insbesondere die Steigerungen im Geschäftsfeld der regenerativen Energien hervor. „Der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein Megatrend und ungebrochen: 2020 haben wir unser Wachstum im Geschäftsfeld Regenerative Energien fortgesetzt und bei Umsatz und EBIT neue Bestmarken erzielt“, erläutert Lutz.

Während sich das EBIT im Segment Energie von 127,4 Mio. Euro auf 142,7 Mio. Euro steigerte, ist der Umsatz von 4,5 Mrd. Euro auf 4,2 Mrd. Euro gesunken. Die größten Anteile bei den erneuerbaren Energien hatten das Projektgeschäft und der Solarhandel. Im Bereich „Klassische Energie“ haben sich der niedrige Ölpreis, politische Maßnahmen wie die Senkung der Mehrwertsteuer und die Einführung der CO2-Steuer zum Jahreswechsel positiv auf die Nachfrage ausgewirkt.

Im traditionellen Geschäft habe es beispielsweise bei Heizöl, Holzpellets, Obst, Traktoren und Baustoffen eine starke Nachfrage gegeben. „Nahezu alle operativen Bereiche profitierten von einer starken Nachfrage und legten im Vergleich zum Vorjahr zum Teil deutlich zu“, so Lutz.

Agrarhandel: Unterschiedliche Ergebnisse im In- und Ausland

BayWa-Standort in Züssow

Das gesamte Segment Agrar verzeichnete beim EBIT einen deutlichen Anstieg – von 96,6 auf 107,1 Mio. Euro. Beim internationalen Handel wirkten sich im zweiten Halbjahr die höheren Preise für Getreide und Ölsaaten aus. Hinzu kamen laut BayWa Prognosen über Ernteeinbußen in weltweit wichtigen Anbauregionen und eine hohe Nachfrage für Futtergetreide aus China.

Nur beim inländischen Agrarhandelsgeschäft sei das EBIT negativ ausgefallen. Doch auch in diesem Bereich stiegen die Umsätze. Die Umstrukturierung in Ost- und Norddeutschland habe Einmalkosten verursacht, die sich entsprechend niedergeschlagen hätten. Allerdings hätten andere Geschäftsbereiche diese Ausgaben überkompensiert.

Darüber hinaus berichtet der Konzern von einem herausfordernden Betriebsmittelgeschäft. So habe es bei den Düngemitteln einen preisbedingten Margendruck gegeben. Dieser wurde begleitet von ungünstigen Witterungsbedingungen und strengeren Vorschriften bei einer gleichzeitig präziseren Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.

Der Abbau der Agrarhandelsstandorte soll nach Angaben des Konzerns im Westen Deutschlands fortgesetzt werden. Lutz wies darauf hin, dass sich mit den kleinen Standorten kein Geld verdienen lasse. Aus dem Agrargeschäft zurückziehen wolle sich der Konzern aber nicht. Ursprünglich unterhielt die BayWa in Deutschland 250 Standorte für den Agrarhandel, von denen nach dem Umbau noch 80 übrig bleiben sollen.

Entwicklung soll bei BayWa auch in diesem Jahr anhalten

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die BayWa, dass sich Umsatz und operatives EBIT im Vergleich zu 2020 leicht steigern werden. Erneut sollen dabei die erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle spielen: Hier seien für 2021 Projekte im Umfang von 1,1 Gigawatt geplant. Außerdem habe der Schweizer Investor EIP inzwischen mit 530 Mio. Euro 49 Prozent der Tochter Baywa r.e. renewable energy GmbH übernommen. Schließlich solle auch die Mitarbeiteranzahl im Bereich der erneuerbaren Energien von 2.500 auf 3.000 erhöht werden.

Wegen des Trends zu mehr ökologisch bewirtschafteten Flächen erwartet die BayWa leicht sinkende Zahlen im Dünge- und Pflanzenschutzmittelgeschäft. Dagegen soll der Werkstattservice künftig an Bedeutung gewinnen, da im letzten Jahr neue Bestmarken beim Verkauf von Neu- und Gebrauchtmaschinen erreicht wurden. Das Neumaschinengeschäft soll sich normalisieren.

Insgesamt soll bis 2025 das operative Ergebnis auf 400 bis 450 Mio. Euro wachsen. Davon soll mehr als die Hälfte aus „grünen Geschäftstätigkeiten kommen“, kündigt der Vorstandsvorsitzende an.

Mit Material von dpa

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